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Umzug

Freitag, 22. Januar 2010

(Ein-)Lebenszeichen

Für alle treuen Blog-Leser und Vermisser, hier ein kurzes Lebenszeichen von uns Zwei (nicht mehr) in Shanghai.

Uns geht es so weit gut und nach den Weihnachts- und Silvesterfeierlichkeiten ist auch bei uns der Alltag so allmählich angekommen. Ein komisches Gefühl ist es schon noch, wenn Flo und ich gemeisam aus dem Haus gehen, nicht von unserem lieben Fahrer die Tür aufgehalten bekommen und zum eigenen Auto durch den Schnee stapfen. Stolli auf dem Weg zum Bahnhof, um dann ins Büro zu fahren, stolline nimmt ihn die ersten Meter mit, um dann alleine weiter an die gewohnte (?) Arbeitsstätte zu düsen. Irgendwie so als wäre nie was gewesen. An China erinnert vor allem, wenn stolli oder auch stolline mal ein "bùcuò" oder "hěn hǎo", auch gerne mal ein "chàbùduō" oder "wèèèèiiii" herausrutscht. Für uns ist das noch normal, unsere Mitmenschen schauen uns nur manchmal etwas mitleidig an.

An den Wochenenden ist Ausmisten angesagt! Wir müssen schließlich für die 28 Kisten, die zur Zeit noch auf dem Ozean segeln sollten, platz machen. Bisher haben wir aber noch keine Ahnung, wo hin mit dem ganzen Zeug. Geschweige denn, wissen wir noch, was da eigentlich alles drin ist. Wir vermissen eigentlich nichts - ausser vielleicht den vielen Platz in unserer überdimensionalen Wohnung.

Montag, 21. Dezember 2009

Fast weg

Im Prinzip sind wir abmarschbereit. Ist ja ohnehin ein Abschied auf Raten, da wir bereits gestern aus unserer bescheidenen Wohnung ins Hotel umgezogen sind. Selbst auf dem Stoffmarkt waren wir wohl gestern Nachmittag zum letzten Mal. Ich glaub's aber erst, wenn sich die Türen unseres Fliegers tatsächlich schließen. Dann beginnt der kalte Entzug.

Für einen authentischen Abschied von Shanghai haben wir uns gestern Abend noch mal in die Bar des World Financial Centers begeben (91. Stock und nach eigenem Bekunden die höchste Bar der Welt), heute sind wir trotz eisiger Temperaturen ein paar Meter mit Blick auf die beleuchtete Bund-Promenade spaziert. Man soll ja aufhören, wenn es am Schönsten ist!

Zugegebermaßen fällt uns der Abschied hier nach über zwei Jahren nicht leicht. Diejenigen, die uns hier besucht haben, können es vielleicht ein Stück weit nachvollziehen. Natürlich freuen wir uns auf zu Hause, auf unsere Familien und Freunde, auf Weihnachten, auf Ordnung im Straßenverkehr, Öffentlich-Rechtliches Fernsehen, Vorgärten mit Jägerzäunen und Berge von Rindswürsten. Aber als wir die letzten Tage durch die chaotischen Straßen der Stadt gefahren sind und wie immer und am ersten Tag das Treiben am Straßenrand verfolgt haben, fiel es uns schon schwer zu glauben, dass all das in ein paar Tagen nicht mehr da sein soll.

Vielleicht tröstet es etwas, dass das ganze nicht wirklich "weg" ist. (Genau genommen sind ja eher wir weg.) Denn ein gutes Stück China bringen wir in vielen tollen Erinnerungen, einzigartigen Erfahrungen und unmöglichen Verhaltensweisen mit nach Deutschland. Und wenn uns die Sehnsucht packt, fliegen wir wieder her. Unser Fahrer hat schon gesagt, wir sollen ihn dann anrufen.

Samstag, 19. Dezember 2009

Abschied nehmen

Inzwischen ist alles für den Auszug vorbereitet. Das muss auch so sein, denn morgen Mittag ziehen wir aus unserer schönen Wohnung in ein schönes Hotel um. Damit wir für die Formalitäten zur Wohnungsauflösung ausreichend Zeit haben und am Dienstag ohne Sorgen den Weg zum Flughafen antreten können. Kein leichter Gang, nicht nur im Hinblick auf die vier Koffer, die wir heute zusammen gepackt haben. Diese Tage sind wirklich merkwürdig.

Gestern Abend haben wir uns feierlich von vielen Freunden verabschiedet. Weil wir in den letzten Monaten oft zusammen Karaoke gesungen hatten, war auch diesmal gemeinsames Musizieren angesagt. Wir sind eben unverbesserlich. Es war laut, schräg und schön wie jedes Mal. Aber natürlich nahm das Abschied nehmen diesmal mehr Raum ein als die Male zuvor. Eine ganz tolle Truppe, wir bleiben in Kontakt!

Ansonsten haben wir bereits am Donnerstag einen "Pre-Check Out" gemacht, bei dem die Hausverwaltung die Existenz zentraler Einrichtungsgegenstände überprüfte. Wenig überraschend für uns war noch alles vorhanden. (Inklusive der unbrauchbaren chinesischen Dosenöffner!) Verwundert hat uns allerdings die Aussage des verantwortlichen Mitarbeiters, dass der Mülleimer in der Küche das wertvollste Stück in der gesamten Wohnung sein soll. Der kommt nämlich aus Europa, weil es solche Einbaumülleimer in China in dieser Größe noch nicht gibt. Wow, wir sind beeindruckt!

Dienstag, 15. Dezember 2009

Der Umzug läuft.

Sagt ein Schrank zum anderen: "Ich fühle mich heute so leer..."

Der erste Schritt in Sachen Umzug ist gemacht: Gestern holte ein vierköpfiges Spezialistenteam von Möbelpackern unsere Sachen ab. Für eine Luftfracht hatten wir zuviel, deshalb werden unsere Klamotten, Schuhe und Bücher diesmal per Schiff um die halbe Welt segeln. Inklusive Zollabwicklung und dergleichen wird das wohl geschlagene zwei Monate dauern. Wir freuen uns schon jetzt auf das Wiedersehen Mitte Februar. Das ist dann ein bisschen wie Bescherung: Die Sachen sind in Kisten verpackt und bei den meisten Dingen ist man überrascht, dass man sie überhaupt besaß.

Um den Umzug vorzubereiten und die wichtigsten Dinge, die wir in den nächsten zwei Monaten brauchen werden, zu retten, haben wir am Wochenende alle Zimmer und Schränke durchpflügt. Die größte Freude bereitete uns dabei die Wiederentdeckung unseres Schuhputzsets, das wir zwei Jahre lang gesucht hatten. "Hello Shoeshine!", kann man da nur sagen. Es tauchte gerade noch rechtzeitig auf, um nun die Reise zurück anzutreten.

Ansonsten konnten wir jede Menge Klamotten aussortieren. Für vieles hatten wir in den letzten Monaten schließlich adäquaten Ersatz gefunden. Da die Sachen aber eigentlich zu schade zum Wegwerfen waren, haben wir sie unseren Putzleuten angeboten. Die haben sich sehr gefreut und große Tüten gefüllt. Am Ende war jedenfalls nichts mehr übrig. Gar nichts. Es ist natürlich schön, dass wir ihnen eine Freude machen konnten, aber es verdeutlicht noch einmal, in welch einfachen Verhältnissen die Leute hier leben, denn sie haben sich definitiv nicht nur die "besten" Stücke rausgesucht.

Trotz guter Vorbereitung und ausgeklügelter Systematik wäre es gestern beim Zusammenpacken fast zu einem Fehler gekommen: Nachdem die Aktion schon so gut wie abgeschlossen und die ersten Kisten bereits auf dem Weg in den LKW waren, stellten wir fest, dass ein Schrank mit Jacken und Schuhen vergessen worden war. Gott sei Dank war das gerade noch rechtzeitig aufgefallen. Sonst wäre es in unseren Koffern für den Rückflug wirklich eng geworden!

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Wie sich die Bilder ähneln, oder? So ähnlich sah es auch im November 2007 in unserer damaligen Wohnung aus, in die wir nun wieder zurück kehren. Damals hatten wir 22 Kisten und zogen in eine Wohnung, die mehr als doppelt so groß sein sollte wie das was wir hatten. Dieses Mal haben wir 28 (vielleicht etwas kleinere) Kisten und noch keine Vorstellung davon, wie das alles wieder untergebracht werden soll. Aber für einen Anbau haben wir ja fast zwei Monate Zeit! ;-)

Samstag, 26. Juli 2008

10 Dinge, an denen Du merkst, dass Du in Deutschland bist!

Lieber Schatz,

falls Du in den nächsten Tagen manchmal nicht wissen solltest, ob Du in Deutschland oder in China bist, hier zehn Dinge, an denen Du sicher feststellen kannst, dass Du wieder in Deutschland bist. Bitte beachten!
  1. In Klamottenläden ist der Preise auf den Etiketten kein "Joke-Preis", der für "best frienda" nach zweistündigen Verhandlungen auf etwa 10 % des ausgeschriebenen Preises reduziert werden kann. Man geht einfach an die Kasse und bezahlt.

  2. Fremde Menschen, die Dich in der Fußgängerzone ansprechen, wollen Dir keine "watch, bag, dvd?" verkaufen, sondern einfach "mal'n Euro". (Laufe ihnen nicht nach, sie haben keine preisgünstigen Schuhe in einer Garage zwei Straßen weiter!)

  3. Du löst ein Hupkonzert aus, wenn Du mitten auf der stark befahrenen Straße in sieben Zügen wendest und dabei den Verkehr in beide Richtungen blockierst. (Selbst solltest Du die Hupe übrigens seltener einsetzen als in China. Benutze statt dessen die Bremse.)

  4. Der vor dem Haus wartende ältere Herr im dunklen Mantel ist nicht der Nachtportier, sondern ein Nachbar, der sich einfach nur dafür interessiert, wer da aus und ein geht. Er wird Dir nicht die Wagentür öffnen, wenn Du vor fährst.

  5. Im Restaurant gibt es mehr Gäste als Servicekräfte. Dafür kommen Vorspeisen vor dem Hauptgericht und Nachspeisen nach dem Hauptgericht. Das Dessert ist frei von Tomaten. Dafür wird anschließend ein Trinkgeld erwartet, von dem eine chinesische Großfamilie eine Woche lang leben könnte.

  6. Die '9' auf der Speisekarte neben Deinem Lieblingsnudelgericht in der Kneipe um die Ecke ist nicht der Preis in RMB (weniger als 90 Euro-Cent), sondern einfach die Nummer des Gerichts, für das Du am Ende 11,50 Euro zahlst.

  7. Im Supermarkt erntest Du böse Blicke, nachdem Du Dich auf Deutsch negativ über den Laden geäußert hast. ("Ups, hier versteht man mich ja?") Die Mitarbeiter haben größtenteils Ahnung, zeigen sich aber nicht. Dafür werden Dir keine Dinge empfohlen, die Du in diesem Leben nicht brauchst.

  8. Im öffentlichen Nahverkehr gibt es keine Videobildschirme, die das Eintreffen des nächsten Zuges sekundengenau vorhersagen. Dafür zeigt eine Klapptafel an der Decke das Eintreffen Deiner S-Bahn mit ca. 20 Minuten Verspätung an.

  9. Vom Wohnzimmerfenster aus kannst Du kein Wasser sehen, weder Pool noch Fluss. Falls doch, ist bei der Post gegenüber vermutlich ein Wasserrohr gebrochen. Bringe Dich in Sicherheit!

  10. Der Wecker stellt sich abends nicht von alleine, benutztes Geschirr schafft es nicht selbst bis in die Küche, die Wohnung räumt sich nicht von alleine auf und auch der morgendliche Kaffee bewegt sich nicht wie von Geisterhand ans Bett. ;-) Außerdem gibt es keinen Gute-Nacht-Kuss!

Freitag, 21. Dezember 2007

Full house!

Tatsächlich kamen heute Nachmittag unsere Umzugskisten! Drei tapfere Chinesen (maximal Fliegengewicht) wuchteten die schweren Boxen samt Inhalt in unsere neue Bleibe. Beim Auspacken haben sie auch gleich geholfen und Gott sei Dank auch das Verpackungsmaterial mitgenommen. Die meisten Dinge kommen uns bekannt vor, und es scheint auf dem Weg nach Shanghai auch nichts vom Laster gefallen zu sein. Schön.

So ist das insgesamt doch eine ganze Menge Zeug! Bislang dachten wir immer, unsere Wohnung sei zu groß. Und jetzt das! Wir können uns gar nicht daran erinnern, sooo viel eingepackt zu haben. Wer war das? Und was hat sich derjenige dabei gedacht? Eigentlich lief es die letzten Wochen mit eingeschränkter Auswahl an Klamotten, Taschen und Küchenaccessoires doch auch ganz gut!

Manche Annehmlichkeiten bringt die jüngste Lieferung aber natürlich schon mit sich: Bianka kann endlich wieder frischen Senseo-Kaffee trinken, und wir beide werden morgens von unserem Radiowecker wachgeküsst. Der spricht hier sogar chinesisch. Nur chinesisch. :-)

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Wir warten auf das ...

... Umzugsunternehmen. :-) Für heute Nachmittag sind unsere Kisten angekündigt! Nach so langer Zeit ist man richtig gespannt, was man damals beim Einpacken für wichtig hielt. Wir werden mit leuchtenden Augen vor den Kisten stehen...

Dienstag, 27. November 2007

One-way-Ticket nach China

Ein bisschen seltsam ist das jetzt schon. Heute um 17.50 Uhr starten wir von Frankfurt aus nach Shanghai. Ohne Rückflugticket. Die letzten Vorbereitungen lassen uns Gott sei Dank nicht zuviel Zeit, auf den letzten Metern sentimental zu werden. So ganz realisiert haben wir das nocht nicht, - wenn es überhaupt etwas zu realisieren gibt. Urlaubsstimmung kam trotz gepackter Koffer noch nicht auf, Vorfreude aber schon. China wir kommen! :-)

Apropos Koffer: Eigentlich dachten wir, die Kollegen von der Umzugsfirma hätten am Donnerstag schon alles mitgenommen. Aber dann fiel uns dies und das ein. Und so sind es für heute noch mal 2 x 30 kg geworden.

So, kommt Ihr bitte? Wir müssen zum Flieger, die warten nicht auf uns! ... Hallo?

Samstag, 24. November 2007

"Alles muss raus!"-Abschiedsbrunch

Unter dem Motto "Alles muss raus" haben wir heute einige gute Freunde zum Brunch eingeladen, um dem nahenden Abschied gebührend zu begegnen. Serviert wurde ein "Best of" der letzten Jahre - eben alles, was sich in den vergangenen Monaten auf den oberen Brettern unseres Vorratsregals und in hinteren Lagen des Kühlschranks dem Verzehr entzogen hatte. So konnten wir einige echte Schätze präsentieren. ("Ich hätte gern noch eine kleine Tasse von der 97er Gulaschsuppe... Ja, das war ein guter Jahrgang!")

Sehr gefreut haben wir uns über die tollen Abschiedsgeschenke unserer Gäste. Vielen Dank an dieser Stelle für die guten Wünsche und lieben Worte. Das große Album kommt natürlich mit in den Koffer und auch der super ESIM-Kalender wird einen Ehrenplatz in unserer "Woh-Nung" (chin. für Appartment) bekommen.

Glaube, gemeinsam haben wir das mit dem Abschied ganz gut hinbekommen, oder? Auf dem Teddy von Karos Eltern stand ein sehr schöner Spruch: "Wenn Ihr nicht geht, könnt Ihr auch nicht zurück kommen!" Das trifft's prima und so freuen wir uns schon auf die Wiedersehens-Party! (Wer kümmert sich um das Buffet? Unsere Schränke sind ja jetzt leer. Obwohl - war da nicht noch etwas gaaanz oben? ;-))

Donnerstag, 22. November 2007

Umzug läuft ...

Heute Vormittag hat uns die Umzugsfirma heimgesucht und viele mehr oder weniger nützliche Dinge in insgesamt 22 Kisten verpackt. Obwohl Möbel, Geschirr und Bettzeug gar nicht mit uns kommen, ist es dann doch eine ganze Menge geworden.

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Nach Aussage der Fachleute waren wir eine eher einfache Aufgabe. Kein Wunder, dass nach knapp zwei Stunden bereits Vollzug gemeldet werden konnte. (War doch richtig, die Stradivari-Sammlung und die knapp 400 handbemalten Sammeltassen im Keller zu lassen... ;-))

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Online seit 6198 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 00:16

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