Von Superstars und Hühnerfüßen
Die ganze Nacht über waren Böller zu hören. Selbst zur Frühstückszeit beschäftigten sich einige Chinesen im Umkreis unseres Hotels mit lautstarkem Feuerwerk. Deshalb war an langen tiefen Schlaf heute nicht zu denken.
Am späten Vormittag trafen wir unseren Chinesisch-Lehrer, um unter seiner Anleitung einen weitläufigen buddhistischen Park in der Nachbarschaft unseres Hotels zu erkunden, in dem auch viele chinesische Filme gedreht werden. (Mein erster Einfall "Ah, Jackie Chan?!" aber "Probably not".) Die typische Landschaft, die großzügige Anlage und viele historische Hütten und Tempel ziehen jeden Tag die Massen an. Doch gerade am ersten Tag des neuen Jahres ist der Andrang immer überdurchschnittlich, denn zu Beginn wollen die Gläubigen die Götter gnädig stimmen. Besondere Betriebsamkeit herrschte bei den Gottheiten für Reichtum und Wohlstand. Daneben gab es einige Attraktionen für Familien, Spielplätze und Buden mit regionalen Spezialitäten.
Uns beeindruckten vor allem die gigantischen Symbole und Statuen, die sehr kunstvoll in die felsige Landschaft eingearbeitet waren: Riesige chinesische Schriftzeichen, z. B. für Langlebigkeit, mehrere Meter hohe Figuren aus Stein und die gigantische liegende Buddhagestalt in einer eigens angelegten und üppig ausgeschmückten Felshalle.
Für viele Chinesen waren wir Zwei sicherlich die größte Attraktion heute. Ausländer sind in dieser Gegend sehr selten, und unser Lehrer versicherte uns, dass wir für etliche Einheimische sicherlich die ersten "Westler" sein würden, die sie außerhalb des Fernsehens erlebten. Dementsprechend wurden wir von vielen sehr interessiert betrachtet, teilweise mit einem Lächeln, teilweise etwas überrascht und distanziert. Als wir an einem kleinen Mädchen vorbeigingen, zog es mehrfach aufgeregt am Arm seiner Mutter und rief "Mā ma, mā ma, wài guó rén!", "Mama, Mama, fremde Leute!". Andere Eltern schickten ihre Kinder zu uns, um uns – auf Englisch, das viele Kinder schon im Kindergarten lernen – zu begrüßen und sie mit uns fotografieren zu lassen. Wir waren echt die Stars hier! (Kein Wunder, dass einige Wege auch an das Dschungelcamp erinnerten... ;-))
Den späten Nachmittag verbrachten wir wieder im Hause der Familie unseres Lehrers. Bei abermals sehr geringen Temperaturen aßen wir Nüsse (Erdnüsse gelten zum Jahreswechsel als "happy nuts") und tranken Tee. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir in der Küche, um der Frau des Hauses bei der Zubereitung der Gerichte zuzuschauen. Gekocht wurde für rund zwanzig Leute (wobei man in China stets deutlich mehr kocht, als gegessen werden kann - und letztlich immer mehr Leute mitessen, als ursprünglich gedacht) und die Auswahl war erneut sehr beeindruckend.
Es kam nichts auf den Tisch, was wir nicht schon mal gesehen hatten, insofern waren wir erstmal erleichtert. Auf der anderen Seite hätte uns Angesichts der vielen fremden Eindrücke und der Schildkröte vom Vortag ohnehin vermutlich nichts mehr überraschen können. Als uns die Neugierde übermannte, haben wir heute Abend sogar *schluck* Hühnerfüße (unten im rechten Bild) probiert! Weiß der Geier, was uns da geritten hat. Der Geschmack war nicht so übel, aber sie bestehen eben doch vor allem aus Knorpel und Krallen. Insofern würde ich auch zukünftig eine schöne Gref Völsing's immer vorziehen.
Bis uns ein Fahrer gegen halb neun abholte, wurde der Abend wieder mit geselligem Würfelspiel verbracht. Meine Frau hatte das Würfelglück einmal mehr auf ihrer Seite und dürfte mit dem heutigen Abend nun auch die Ersparnisse einiger Dorfbewohner übernommen haben. Es war unglaublich, und wir hatten große Mühe, zumindest einen Teil des Geldes in den Folgerunden wieder unter's Volk zu bringen. Ich glaube nicht, dass sie uns noch mal zum Spielen einladen werden. ;-)
Inzwischen sind wir zurück im Hotel. Die Füße sind auch wieder aufgetaut. Draußen ist es ruhig, so dass wir einer geruhsamen Nacht entgegenblicken können. :-)
Am späten Vormittag trafen wir unseren Chinesisch-Lehrer, um unter seiner Anleitung einen weitläufigen buddhistischen Park in der Nachbarschaft unseres Hotels zu erkunden, in dem auch viele chinesische Filme gedreht werden. (Mein erster Einfall "Ah, Jackie Chan?!" aber "Probably not".) Die typische Landschaft, die großzügige Anlage und viele historische Hütten und Tempel ziehen jeden Tag die Massen an. Doch gerade am ersten Tag des neuen Jahres ist der Andrang immer überdurchschnittlich, denn zu Beginn wollen die Gläubigen die Götter gnädig stimmen. Besondere Betriebsamkeit herrschte bei den Gottheiten für Reichtum und Wohlstand. Daneben gab es einige Attraktionen für Familien, Spielplätze und Buden mit regionalen Spezialitäten.
Uns beeindruckten vor allem die gigantischen Symbole und Statuen, die sehr kunstvoll in die felsige Landschaft eingearbeitet waren: Riesige chinesische Schriftzeichen, z. B. für Langlebigkeit, mehrere Meter hohe Figuren aus Stein und die gigantische liegende Buddhagestalt in einer eigens angelegten und üppig ausgeschmückten Felshalle.
Für viele Chinesen waren wir Zwei sicherlich die größte Attraktion heute. Ausländer sind in dieser Gegend sehr selten, und unser Lehrer versicherte uns, dass wir für etliche Einheimische sicherlich die ersten "Westler" sein würden, die sie außerhalb des Fernsehens erlebten. Dementsprechend wurden wir von vielen sehr interessiert betrachtet, teilweise mit einem Lächeln, teilweise etwas überrascht und distanziert. Als wir an einem kleinen Mädchen vorbeigingen, zog es mehrfach aufgeregt am Arm seiner Mutter und rief "Mā ma, mā ma, wài guó rén!", "Mama, Mama, fremde Leute!". Andere Eltern schickten ihre Kinder zu uns, um uns – auf Englisch, das viele Kinder schon im Kindergarten lernen – zu begrüßen und sie mit uns fotografieren zu lassen. Wir waren echt die Stars hier! (Kein Wunder, dass einige Wege auch an das Dschungelcamp erinnerten... ;-))
Den späten Nachmittag verbrachten wir wieder im Hause der Familie unseres Lehrers. Bei abermals sehr geringen Temperaturen aßen wir Nüsse (Erdnüsse gelten zum Jahreswechsel als "happy nuts") und tranken Tee. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir in der Küche, um der Frau des Hauses bei der Zubereitung der Gerichte zuzuschauen. Gekocht wurde für rund zwanzig Leute (wobei man in China stets deutlich mehr kocht, als gegessen werden kann - und letztlich immer mehr Leute mitessen, als ursprünglich gedacht) und die Auswahl war erneut sehr beeindruckend.
Es kam nichts auf den Tisch, was wir nicht schon mal gesehen hatten, insofern waren wir erstmal erleichtert. Auf der anderen Seite hätte uns Angesichts der vielen fremden Eindrücke und der Schildkröte vom Vortag ohnehin vermutlich nichts mehr überraschen können. Als uns die Neugierde übermannte, haben wir heute Abend sogar *schluck* Hühnerfüße (unten im rechten Bild) probiert! Weiß der Geier, was uns da geritten hat. Der Geschmack war nicht so übel, aber sie bestehen eben doch vor allem aus Knorpel und Krallen. Insofern würde ich auch zukünftig eine schöne Gref Völsing's immer vorziehen.
Bis uns ein Fahrer gegen halb neun abholte, wurde der Abend wieder mit geselligem Würfelspiel verbracht. Meine Frau hatte das Würfelglück einmal mehr auf ihrer Seite und dürfte mit dem heutigen Abend nun auch die Ersparnisse einiger Dorfbewohner übernommen haben. Es war unglaublich, und wir hatten große Mühe, zumindest einen Teil des Geldes in den Folgerunden wieder unter's Volk zu bringen. Ich glaube nicht, dass sie uns noch mal zum Spielen einladen werden. ;-)
Inzwischen sind wir zurück im Hotel. Die Füße sind auch wieder aufgetaut. Draußen ist es ruhig, so dass wir einer geruhsamen Nacht entgegenblicken können. :-)
stolli - 7. Feb, 23:02