Shopping-Samstag
Als verständnisvoller Ehemann lasse ich mich von meiner Frau von Zeit zu Zeit und unter den unterschiedlichsten Vorwänden zu ausgiebigen Shopping-Touren breitschlagen einladen. Gestern Nachmittag zum Beispiel: Nach dem Chinesisch-Kurs am Vormittag stürzten wir uns ins Getümmel einkaufswütiger Großstädter.
Unser Weg führte uns zunächst zum Yu-Garden, dem alten Stadtzentrum, das heute ein beliebtes Ziel für Touristen ist. Neben viel Nippes für ahnungslose Fremde gibt es dort auch viele schöne Sachen. Einiges sicherlich im chinesischen Sinne "original", aber wenn der alte Mann hinter dem Stand mit den Scherenschnitten in weniger als einer halben Minuten aus einem kleinen schwarzen Papier einen auf einer schäumenden Welle reitenden Delfin zaubert, vertraue ich seiner Kunst.
Etwas nervig sind die fliegenden Händler mit "watchbagdvd?". Nach neun Monaten fühlen wir uns ja schon als Einwohner dieser Stadt und wollen nicht wie Touristen behandelt werden. Schon gar nicht von Typen, die an Schlemihl aus der Sesamstraße erinnern ("Hey, Du!" – "Wer, ich?" – "Psssst!" - "Wer, ich?" - "Genaaaaau..."). Ich arbeite weiter an einem T-Shirt, das mich offensichtlich als schlechten Kunden auszeichnet und damit für diese Gauner unattraktiv macht. Der Text unter der chinesischen Überschrift "bu yao!" (dt. "Will nicht!") könnte etwa lauten: "Wir leben hier und kennen die richtigen Preise. Meine Frau wurde mehrfach als "Killerlady" bezeichnet und wir zahlen winzige Preise, die Euch selbst am 30. dieses Monats die bisherige Monatsbilanz verhageln werden." Vielleicht würde dann der eine oder andere ahnen, welchen Alptraum er sich mit uns in seinen Laden holt? ;-)
Die nächste Station unserer Tour - gefühlte fünf Stunden später - führte uns in das größte internationale Buchgeschäft der Stadt. Ein super Ding, obwohl sich die Auswahl an deutschsprachiger Lektüre auf ein "idiomatisches Wörterbuch Chinesisch-Deutsch" beschränkt. Dafür gibt es deutsche Filme: Neben den Olympia-Werken von Leni Riefenstahl (Da weiß man, wo sich die Chinesen die Ideen geholt haben...) steht *trommelwirbel* "Sissi"! :-) Meine bessere Hälfte konnte bei einem Preis von 35 RMB (weniger als 3,50 EUR) für die Jubiläums-Edition mit allen drei Filmen auf goldenen Scheiben nicht widerstehen. (Ich hoffe, die Filme sind tatsächlich auch auf deutsch: "Flanz!" klingt irgendwie seltsam... ;-))
Letzter Halt der lustigen Einkaufstour war einmal mehr beim Stoffmarkt. Hier scheinen sich unsere Gesichter schon eingeprägt zu haben, denn statt mit eindeutigen Offerten ("Wanna dress? Which you lika?") werden wir an vielen Ständen inzwischen mit freundlichem Lächeln begrüßt. Dass wir in diesem Haus wirklich gute Kunden sind, die fast schon "dazu" gehören, wurde gestern deutlich, als eine von Biankas Lieblingsverkäuferinnen an einem anderen Stand für uns die Preise verhandelte. Aber aus unerfindlichen Gründen war es ja auch schon spät geworden. Hatte ich erwähnt, dass man sich auch Handtaschen maßschneidern lassen kann?
Unser Weg führte uns zunächst zum Yu-Garden, dem alten Stadtzentrum, das heute ein beliebtes Ziel für Touristen ist. Neben viel Nippes für ahnungslose Fremde gibt es dort auch viele schöne Sachen. Einiges sicherlich im chinesischen Sinne "original", aber wenn der alte Mann hinter dem Stand mit den Scherenschnitten in weniger als einer halben Minuten aus einem kleinen schwarzen Papier einen auf einer schäumenden Welle reitenden Delfin zaubert, vertraue ich seiner Kunst.
Etwas nervig sind die fliegenden Händler mit "watchbagdvd?". Nach neun Monaten fühlen wir uns ja schon als Einwohner dieser Stadt und wollen nicht wie Touristen behandelt werden. Schon gar nicht von Typen, die an Schlemihl aus der Sesamstraße erinnern ("Hey, Du!" – "Wer, ich?" – "Psssst!" - "Wer, ich?" - "Genaaaaau..."). Ich arbeite weiter an einem T-Shirt, das mich offensichtlich als schlechten Kunden auszeichnet und damit für diese Gauner unattraktiv macht. Der Text unter der chinesischen Überschrift "bu yao!" (dt. "Will nicht!") könnte etwa lauten: "Wir leben hier und kennen die richtigen Preise. Meine Frau wurde mehrfach als "Killerlady" bezeichnet und wir zahlen winzige Preise, die Euch selbst am 30. dieses Monats die bisherige Monatsbilanz verhageln werden." Vielleicht würde dann der eine oder andere ahnen, welchen Alptraum er sich mit uns in seinen Laden holt? ;-)
Die nächste Station unserer Tour - gefühlte fünf Stunden später - führte uns in das größte internationale Buchgeschäft der Stadt. Ein super Ding, obwohl sich die Auswahl an deutschsprachiger Lektüre auf ein "idiomatisches Wörterbuch Chinesisch-Deutsch" beschränkt. Dafür gibt es deutsche Filme: Neben den Olympia-Werken von Leni Riefenstahl (Da weiß man, wo sich die Chinesen die Ideen geholt haben...) steht *trommelwirbel* "Sissi"! :-) Meine bessere Hälfte konnte bei einem Preis von 35 RMB (weniger als 3,50 EUR) für die Jubiläums-Edition mit allen drei Filmen auf goldenen Scheiben nicht widerstehen. (Ich hoffe, die Filme sind tatsächlich auch auf deutsch: "Flanz!" klingt irgendwie seltsam... ;-))
Letzter Halt der lustigen Einkaufstour war einmal mehr beim Stoffmarkt. Hier scheinen sich unsere Gesichter schon eingeprägt zu haben, denn statt mit eindeutigen Offerten ("Wanna dress? Which you lika?") werden wir an vielen Ständen inzwischen mit freundlichem Lächeln begrüßt. Dass wir in diesem Haus wirklich gute Kunden sind, die fast schon "dazu" gehören, wurde gestern deutlich, als eine von Biankas Lieblingsverkäuferinnen an einem anderen Stand für uns die Preise verhandelte. Aber aus unerfindlichen Gründen war es ja auch schon spät geworden. Hatte ich erwähnt, dass man sich auch Handtaschen maßschneidern lassen kann?
stolli - 31. Aug, 11:44