Frühsport zwischen den Kulturen
Es wird ja immer viel über kulturelle Unterschiede geschrieben - auch in diesem Blog. Nicht verwunderlich, schließlich sind sie ja gewissermaßen das Salz in der globalen Suppe und können uns immer wieder auf's Neue zum Staunen bringen, herrlich amüsieren oder furchtbar aufregen. Ohne wär's doch langweilig und dann könnte man ja gleich zu Hause bleiben. (Und sich dort über die Vertreter der eigenen Spezies amüsieren - oder aufregen. Je nach Gemütslage kann die fremde Kultur manchmal schon am Gartenzaun beginnen!)
Spannend ist zu beobachten, wie die Vertreter verschiedener Kulturen ähnliche Interessen verfolgen, dabei aber unterschiedliche Wege gehen. Ein wunderbares Beispiel ist das Feld der Leibesertüchtigung, neudeutsch "Fitness". stolline und ich sind ja inzwischen zu bemerkenswerten Frühsportlern mutiert: "Früh aufstehen heißt früh fröhlich sein." Ääääh, ja. Zumindest an manchen Tagen. Wenn der chinesische Radiowecker mit gnadenlosen Techno-Samples unsanft das frühe Ende der Ruhezeit ankündigt, hält uns nichts mehr. Auf geht's in den modernen Fitnesstempel gegenüber.
Dort trifft man zur morgendlichen Stunde vor allem westliche Menschen beiderlei Geschlechts: Franzosen, Engländer, Australier, Amis - wobei sich die "desperate housewives" letztgenannter Herkunft zum "socialising" gewöhnlich erst später und eher zwischen als auf den Geräten treffen. Jeder wie er's brauch. Chinesen sieht man aber nur selten in unserem schönen Fitnessstudio, nicht morgens und auch sonst nicht. (Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.) Unsere Gastgeber scheinen wenig Sinn darin zu sehen, den Stepper durch hastiges Auf und Ab zum Rotieren zu bringen oder monoton Meter für Meter auf der unbarmherzig arbeitenden "treadmill" (dt. Laufband) zu absolvieren. (Ab Kilometer sieben finde ich diese Haltung übrigens immer absolut nachvollziehbar!)
Dafür - und das finde ich jedes Mal eine erfrischende Erfahrung - sieht man sie draußen vor der Fitnesshalle. Manchmal erst beim Verlassen der Halle, wenn es regnet - so wie heute Morgen - aber auch schon durch die großen Glasfenster unter einem tropisch anmutenden, baldachinartigen Strohdach. Dort stehen sie dann allein oder in Gruppen und praktizieren sehr diszipliniert ihre Art von Frühsport. Da raucht keine Maschine, ächzt keine Lunge: Tai Ji ist eine ruhige Angelegenheit, die Körper und Geist Entspannung bringen soll. Dass es dennoch anstrengend ist, kann man sich bei den zeitlupenhaften Bewegungsabläufen trotzdem vorstellen. Außerdem hält es selbst die Alten gelenkig und ein bisschen Schnacken kann man im Anschluss ja auch noch.
So faszinierend das ist, tauschen wollte ich nicht. Schattenboxen ist nicht unsere Art von Fitness. Wenn ich schon früh aufgestanden bin, dann muss sich der Erfolg doch zumindest auch in Minuten, Kilometern oder Kalorien beziffern lassen, oder? Aber trotzdem ist es schön zu wissen, dass der morgendliche Bewegungsdrang offenbar in der asiatischen wie in der westlichen Kultur gleichermaßen vorhanden ist - und trotzdem ganz anders aussehen kann.
Spannend ist zu beobachten, wie die Vertreter verschiedener Kulturen ähnliche Interessen verfolgen, dabei aber unterschiedliche Wege gehen. Ein wunderbares Beispiel ist das Feld der Leibesertüchtigung, neudeutsch "Fitness". stolline und ich sind ja inzwischen zu bemerkenswerten Frühsportlern mutiert: "Früh aufstehen heißt früh fröhlich sein." Ääääh, ja. Zumindest an manchen Tagen. Wenn der chinesische Radiowecker mit gnadenlosen Techno-Samples unsanft das frühe Ende der Ruhezeit ankündigt, hält uns nichts mehr. Auf geht's in den modernen Fitnesstempel gegenüber.
Dort trifft man zur morgendlichen Stunde vor allem westliche Menschen beiderlei Geschlechts: Franzosen, Engländer, Australier, Amis - wobei sich die "desperate housewives" letztgenannter Herkunft zum "socialising" gewöhnlich erst später und eher zwischen als auf den Geräten treffen. Jeder wie er's brauch. Chinesen sieht man aber nur selten in unserem schönen Fitnessstudio, nicht morgens und auch sonst nicht. (Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.) Unsere Gastgeber scheinen wenig Sinn darin zu sehen, den Stepper durch hastiges Auf und Ab zum Rotieren zu bringen oder monoton Meter für Meter auf der unbarmherzig arbeitenden "treadmill" (dt. Laufband) zu absolvieren. (Ab Kilometer sieben finde ich diese Haltung übrigens immer absolut nachvollziehbar!)
Dafür - und das finde ich jedes Mal eine erfrischende Erfahrung - sieht man sie draußen vor der Fitnesshalle. Manchmal erst beim Verlassen der Halle, wenn es regnet - so wie heute Morgen - aber auch schon durch die großen Glasfenster unter einem tropisch anmutenden, baldachinartigen Strohdach. Dort stehen sie dann allein oder in Gruppen und praktizieren sehr diszipliniert ihre Art von Frühsport. Da raucht keine Maschine, ächzt keine Lunge: Tai Ji ist eine ruhige Angelegenheit, die Körper und Geist Entspannung bringen soll. Dass es dennoch anstrengend ist, kann man sich bei den zeitlupenhaften Bewegungsabläufen trotzdem vorstellen. Außerdem hält es selbst die Alten gelenkig und ein bisschen Schnacken kann man im Anschluss ja auch noch.
So faszinierend das ist, tauschen wollte ich nicht. Schattenboxen ist nicht unsere Art von Fitness. Wenn ich schon früh aufgestanden bin, dann muss sich der Erfolg doch zumindest auch in Minuten, Kilometern oder Kalorien beziffern lassen, oder? Aber trotzdem ist es schön zu wissen, dass der morgendliche Bewegungsdrang offenbar in der asiatischen wie in der westlichen Kultur gleichermaßen vorhanden ist - und trotzdem ganz anders aussehen kann.
stolli - 9. Jun, 12:35