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Von Guilin nach Yangshuo

Für uns Großstädter ist es ja immer schön, von Zeit zu Zeit mal aus Shanghai raus zu kommen und Bäume, Berge, den Himmel und die Sonne zu sehen. Die Gegend um Guilin in der Provinz Guangxi gehört dabei sicherlich zu den geeignetsten Gebieten Chinas, um sich an wunderbarer Landschaft und ursprünglicher Natur zu laben. Kurzum: Wir hatten ein prima Wochenende!

Die vom Hotel organisierte Abholung vom Flughafen funktionierte wunderbar: Als wir in Guilin ankamen, wartete ein freudig aufgeregter Mann bereits auf uns. Die 40 Minuten im Mini-Van vom Flughafen in die Stadt wurden dann auch gleich genutzt, um uns über unsere Pläne und Sehenswürdigkeiten in und um Guilin auszutauschen. Natürlich (wir sind in China) hatte der Abholer gleich ein paar Vorschläge mit Buchungsmöglichkeit parat. Wir wollten uns aber noch nicht festlegen, und das Programm für den nächsten Tag hatten wir zu seiner Überraschung ohnehin schon telefonisch gebucht.

Das EVA-INN-Hotel übertraf unsere Erwartungen: Wir hatten sogar einen Balkon mit zwei Liegestühlen und Blick auf den Li-Fluss. Das Fenster ließ sich zwar auch hier nicht richtig schließen, aber die Klimaanlage war leistungsfähig genug, um nächtliche Tiefsttemperaturen auszugleichen. Bad und Schlafzimmer waren wunderbar sauber, Bianka fand sogar einen Fön im Zimmer und im Moon-Café auf dem Dach wurde zu mediteranen Urlaubsmelodien westliche Küche serviert. Was will man mehr?

Am Samstagmorgen wurden wir zur Flussfahrt auf dem Li-Fluss abgeholt. Westliche Reisegruppe, nette Leute, die nach einstündiger Busfahrt die Ausflugsboote betraten. Auffallend waren die gute Organisation und die tollen Reiseführer, die gut Englisch sprachen, witzig und hilfsbereit waren. Obwohl der englische Name unserer Begleiterin bemerkenswerterweise "Shopping" war, warnte sie die Mitreisenden eher vor den Eigenheiten vermeintlicher lokaler Schnäppchen. Und wir hatten mächtig Glück mit dem Wetter: Frühlingshafte Temperaturen und Sonnenschein das ganze Wochenende über.

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Die Schifffahrt von Guilin nach Yangshuo dauert rund vier Stunden und führt an malerischen Hügeln vorbei. Nicht besonders hoch, aber genau so, wie man sie aus China-Restaurants auf der ganzen Welt kennt und vielleicht als kitschig abtut. Es sieht dort wirklich so aus, dezenter Nebel in der Ferne tut das übrige dazu.

Natürlich hat jeder Gipfel auch einen besonderen Namen, der wiederum an die Fantasie des Passierenden appelliert. Chinesen haben da wohl mehr Talent: Von den "Nine horses" auf dem gleichnamigen Felsen habe ich gerade mal eins erkannt. Naja, Li-River ist ja auch kein Ponyhof.

Von Zeit zu Zeit machen mutige Männer auf einfachen Flößen an den Ausflugsschiffen fest, um in halsbrecherischen Manövern mehr oder weniger nutzbringende Erinnerungsstücke zu verkaufen. Die Kommunikation funktioniert gut über mehrere Decks und Sprachen, so mancher Tourist sichert sich hier einen kleinen Drachen aus Jade. Angeblich kaufen auch die Bordküchen viele Zutaten bei diesen fahrenden Händlern. Das konnten wir aber nicht beobachten.

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Eines der Highlights der Fahrt ist eine Felsformation, die auf der chinesischen 20 RMB-Note verewigt ist. Gut zu erkennen, auch wenn sich zu jener Stunde ein anderes Boot zwischen uns und das geldwerte Motiv schob.

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Die Ankunft in Yangshuo bescherte uns einige Minuten zur freien Verfügung und zur Erkundung des liebevollen Städtchens. Wir kamen schnell zu dem Ergebnis, dass man dort auch einige Tage verbringen könnte. Nicht um jeden der dort zahlreich umherrschwirrenden Händler persönlich kennen zu lernen, sondern um ein paar entspannte Tage zu verbringen. Zumindest der Stadtkern ist mit hübschen Läden und Bars in schöner Umgebung urlaubstauglich gestaltet.

Von Yangshuo ging's mit dem Bus weiter in einen kleinen Ort, dessen Namen wir schon gar nicht mehr wissen. In der Gegend wurden aber wohl schon viele chinesische Filme gedreht, was nicht verwundert. Am Samstagnachmittag versuchten sich dort immerhin einige Hochzeitspaare mit ihren Fotografen.

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Für uns sah das Programm eine Floßfahrt auf einem idyllischen Flüsschen vor. Bianka nahm gleich das Ruder in die Hand. (Kennt Ihr den Film "Titanic"?) Nach einigen Metern im Zickzack-Kurs, die mich sehr an unsere Kayak-Versuche auf Neuseeland erinnerten, übernahm der Profi wieder.

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Schließlich wartete am anderen Ende des Flußabschnitts schon ein Wasserbüffel darauf, von uns gefüttert zu werden. Beeindruckende Tiere, die betont gemütlich perfekt in diese Landschaft passen.

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Später konnten wir einen Kormoranfischer bei der Arbeit beobachten. Das Fischen mit den dressierten Vögeln scheint auf den ersten Blick bequem zu sein, schließlich macht der gefiederte Kollege die Arbeit. Der Fischer zieht dem flinken Vogel, der einen Ring um den Hals trägt, anschließend den Fisch "einfach" wieder aus dem Schlund. (Der Fisch wurde dann übrigens wieder ins Wasser entlassen. Wahrscheinlich machen sich die Fische in dem Fluss untereinander schon lustig über den armen Kormoran...)

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Über den zweiten nicht minder beeindruckenden Tag mit den berühmten Reisterrassen von Longji morgen... (Das Hochladen der Bilder dauert leider immer eine kleine Ewigkeit.)

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 00:16

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