Tibet-Nepal-Reisebericht (dritter Streich)
Der nächste Tag brachte uns den Transfer zur nepalesischen Grenze. Die holprigen Wege forderten von Gefährt und Fahrer höchsten Einsatz. Es ging bergab, und irgendwann gegen Nachmittag zeigten sich anstelle karger Steinwüsten plötzlich wieder grüne Wiesen, Pflanzen und Bäume. Dafür begann es zu regnen, weshalb die unbefestigten Straßen vielerorts schlechter wurden.
Irgendwo im Gebirge wenige Kilometer vor den Grenze nach Nepal durften wir dann wieder eines dieser unbezahlbaren China-Erlebnisse machen: Die kaum ausgebaute Straße am Steilhang war wegen Bauarbeiten für mehrere Stunden gesperrt, wir hätten lange warten müssen. Unser Fahrer hatte zunächst die Hoffnung, einen alten Kameraden aus Armeezeiten am anderen Ende der Baustelle aktivieren und so eine schnellere Durchfahrt erwirken zu können. Das klappte aber nicht. Einige Zeit später schlug unser Guide vor, zu Fuß durch die Baustelle zu gehen, um die Grenzstadt ohne Auto zu erreichen, dass später mit dem Fahrer und unserem Gepäck nachkommen könnte. Da kein Ende der Sperrung absehbar war, fand dieser Vorschlag vorsichtige Zustimmung. Nach wenigen Gehminuten auf der schlammigen, nebligen Straße am Hang hörten wir ein Pfeifen, was unser Reiseführer als Ankündigung einer Sprengung deutete. Zu Recht, kurz darauf hörten wir den Knall und ein Rauschen. Aufgrund des Nebels konnten wir aber nichts sehen. Immerhin war aber der Boden unter unseren Füßen noch fest und dort geblieben wo er war.
Wir zogen weiter durch die Baustelle, allerdings kamen uns nun drei einheimische Frauen entgegen, die von einer weiteren Sprengung berichteten. Wir warteten, aber einige Zeit tat sich weiter gar nichts. Schließlich kam einer der Bauarbeiter zu uns, diskutierte kurz mit unserem Reiseführer, kletterte mit uns am Hang und unterhalb der Straße durch Zäune und über Pipelines und führte uns einen schmalen Gang entlang bis ans Ende der Baustelle, wo wir wieder auf die unfertige Straße wechseln konnten. Neben uns am Boden hatten chinesischen Bauarbeiter in Plastiksandalen gerade begonnen, die farbigen Zündkabel zusammen zu knoten. Ein vertrauenstiftender Anblick - und eine spannende Erfahrung irgendwo im chinesisch-nepalesischen Grenzgebiet!
Am darauffolgenden Morgen setzten wir unsere Fahrt an unzähligen kunterbunten Tata-LKWs vorbei fort und wechselten nach Nepal, das Land an das wir keine Erwartungen hatten, das uns aber positiv überraschte! Selten zuvor waren wir irgendwo so freundlich aufgenommen worden wie dort, selbst unsere akute Geldnot (kein Geldautomat im Grenzgebiet) überbrückte der Guide vor Ort mit einem Kleinkredit. Auch die sehr schmackhafte Küche vor Ort bot Abwechslung gegenüber der chinesisch-tibetischen Einheitskost der Vortage.
Der Weg in die Hauptstadt Kathmandu zeigte uns die zwei Gesichter des Landes: Auf der einen Seite wunderschöne gebirgige Landschaften und kleine Orte auf dem Land, auf der anderen Seite lebhafte Großstädte mit all den Problemen moderner Metropolen – nach der Einsamkeit im tibetischen Hochland fast eine willkommene Abwechslung, auch wenn das nepalesische Chaos noch einmal ein anderes ist als das in good old Shanghai!
Es gibt vermutlich kaum einen anderen Fleck auf der Erde mit einer vergleichbaren Dichte an Tempeln, Palästen und Türmchen wie die Region um Kathmandu. Bemerkenswert auch die heiligen Kühe in den Straßen, die mit den knatternden Motorrädern um den wenigen Platz in den engen Gassen konkurrieren. Bleibt abzuwarten, wie lange die vielen alten Sehenswürdigkeiten den Abgasen der Großstadt und dem Dreck der unzähligen Tauben (Buddhisten und Hinduisten würden die Tierchen natürlich nie vertreiben!) stand halten können.
Würde man uns ein Fazit dieser Tour abnötigen wollen, wäre es ein positives. Die Landschaften des tibetischen Plateaus sind unglaublich sehenswert! Die Höhe an sich ist bereits eine Attraktion, der massive Mount Everest ragt daraus noch einmal majestätisch hervor. Den Reichtum der tibetischen Kultur kann sicherlich besser verstehen, wer sich im Buddhismus auskennt. Ansonsten sind die Ortschaften – abgesehen von Lhasa – eher staubig und trist, auch wenn hier und da bunte Gebetsfahnen wehen. Ein wesentlich lebendigeres Bild gibt Nepal ab, vielleicht auch wegen der saftig grünen Vegetation, dem furchtbaren Chaos auf den Straßen und den erfrischend freundlichen Menschen. Für Trekking-Freunde bieten sich hier ausgezeichnete Möglichkeiten – und für uns vielleicht Optionen für einen zukünftigen Urlaub. Mit Rucksack.
Irgendwo im Gebirge wenige Kilometer vor den Grenze nach Nepal durften wir dann wieder eines dieser unbezahlbaren China-Erlebnisse machen: Die kaum ausgebaute Straße am Steilhang war wegen Bauarbeiten für mehrere Stunden gesperrt, wir hätten lange warten müssen. Unser Fahrer hatte zunächst die Hoffnung, einen alten Kameraden aus Armeezeiten am anderen Ende der Baustelle aktivieren und so eine schnellere Durchfahrt erwirken zu können. Das klappte aber nicht. Einige Zeit später schlug unser Guide vor, zu Fuß durch die Baustelle zu gehen, um die Grenzstadt ohne Auto zu erreichen, dass später mit dem Fahrer und unserem Gepäck nachkommen könnte. Da kein Ende der Sperrung absehbar war, fand dieser Vorschlag vorsichtige Zustimmung. Nach wenigen Gehminuten auf der schlammigen, nebligen Straße am Hang hörten wir ein Pfeifen, was unser Reiseführer als Ankündigung einer Sprengung deutete. Zu Recht, kurz darauf hörten wir den Knall und ein Rauschen. Aufgrund des Nebels konnten wir aber nichts sehen. Immerhin war aber der Boden unter unseren Füßen noch fest und dort geblieben wo er war.
Wir zogen weiter durch die Baustelle, allerdings kamen uns nun drei einheimische Frauen entgegen, die von einer weiteren Sprengung berichteten. Wir warteten, aber einige Zeit tat sich weiter gar nichts. Schließlich kam einer der Bauarbeiter zu uns, diskutierte kurz mit unserem Reiseführer, kletterte mit uns am Hang und unterhalb der Straße durch Zäune und über Pipelines und führte uns einen schmalen Gang entlang bis ans Ende der Baustelle, wo wir wieder auf die unfertige Straße wechseln konnten. Neben uns am Boden hatten chinesischen Bauarbeiter in Plastiksandalen gerade begonnen, die farbigen Zündkabel zusammen zu knoten. Ein vertrauenstiftender Anblick - und eine spannende Erfahrung irgendwo im chinesisch-nepalesischen Grenzgebiet!
Am darauffolgenden Morgen setzten wir unsere Fahrt an unzähligen kunterbunten Tata-LKWs vorbei fort und wechselten nach Nepal, das Land an das wir keine Erwartungen hatten, das uns aber positiv überraschte! Selten zuvor waren wir irgendwo so freundlich aufgenommen worden wie dort, selbst unsere akute Geldnot (kein Geldautomat im Grenzgebiet) überbrückte der Guide vor Ort mit einem Kleinkredit. Auch die sehr schmackhafte Küche vor Ort bot Abwechslung gegenüber der chinesisch-tibetischen Einheitskost der Vortage.
Der Weg in die Hauptstadt Kathmandu zeigte uns die zwei Gesichter des Landes: Auf der einen Seite wunderschöne gebirgige Landschaften und kleine Orte auf dem Land, auf der anderen Seite lebhafte Großstädte mit all den Problemen moderner Metropolen – nach der Einsamkeit im tibetischen Hochland fast eine willkommene Abwechslung, auch wenn das nepalesische Chaos noch einmal ein anderes ist als das in good old Shanghai!
Es gibt vermutlich kaum einen anderen Fleck auf der Erde mit einer vergleichbaren Dichte an Tempeln, Palästen und Türmchen wie die Region um Kathmandu. Bemerkenswert auch die heiligen Kühe in den Straßen, die mit den knatternden Motorrädern um den wenigen Platz in den engen Gassen konkurrieren. Bleibt abzuwarten, wie lange die vielen alten Sehenswürdigkeiten den Abgasen der Großstadt und dem Dreck der unzähligen Tauben (Buddhisten und Hinduisten würden die Tierchen natürlich nie vertreiben!) stand halten können.
Würde man uns ein Fazit dieser Tour abnötigen wollen, wäre es ein positives. Die Landschaften des tibetischen Plateaus sind unglaublich sehenswert! Die Höhe an sich ist bereits eine Attraktion, der massive Mount Everest ragt daraus noch einmal majestätisch hervor. Den Reichtum der tibetischen Kultur kann sicherlich besser verstehen, wer sich im Buddhismus auskennt. Ansonsten sind die Ortschaften – abgesehen von Lhasa – eher staubig und trist, auch wenn hier und da bunte Gebetsfahnen wehen. Ein wesentlich lebendigeres Bild gibt Nepal ab, vielleicht auch wegen der saftig grünen Vegetation, dem furchtbaren Chaos auf den Straßen und den erfrischend freundlichen Menschen. Für Trekking-Freunde bieten sich hier ausgezeichnete Möglichkeiten – und für uns vielleicht Optionen für einen zukünftigen Urlaub. Mit Rucksack.
stolli - 14. Okt, 11:17