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Donnerstag, 31. Januar 2008

Spucken

Eines der wenigen hiesigen Phänomene, an die wir uns nicht gewöhnen können, ist das Spucken, also das Ausspucken in der Öffentlichkeit. Chinesen lieben Spucken! Vor allem ältere Männer können gar nicht genug davon bekommen, aber man hat auch schon Frauen spucken sehen, und auch jüngere Zeitgenossen sind nicht völlig frei von diesem Laster.

Gespuckt wird überall. Kaum ein Ort, an dem man vor speienden Mitmenschen sicher wäre. Besonders beliebt sind Fußgängerzonen und Gehwege, doch auch in U-Bahn-Stationen, auf Märkten und in Läden gibt sich mancher seiner Gewohnheit hin. Dort wo es drinnen unangebracht scheint, geht man kurzerhand vor die Tür: Wir haben schon oft erlebt, dass sich bei Geschäften und Restaurants kurz die Tür öffnete, jemand den Kopf herausstreckte, beherzt ausspuckte und wieder verschwand.

Chinesen spucken, weil dabei angeblich schädliche Stoffe aus dem Körper befördert werden. Diese Meinung hat sich offenbar über Generationen gefestigt. Um diesem Irrglauben entgegenzuwirken, ist das Spucken inzwischen an einigen Orten von offizieller Seite verboten. Gelegentlich sieht man Schilder, die darauf hinweisen. Beispielsweise in Taxen, wo den Fahrern das Ausspucken verboten ist. Bei Verstößen kann man sich bei einer Hotline über den Chauffeur beschweren.

Viel größeres Ungemach droht den Spuckern aber von anderer Seite: Bianka, die als Dame unter dem ständigen Rotzen noch mehr leidet als ich, hat angekündigt, den ersten Spucker, der sie versehentlich trifft, stellvertretend für alle anderen zusammen zu schlagen. Es bleibt spannend hier...

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 00:16

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