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Samstag, 2. Mai 2009

Nanjing und die vielen Menschen

Dass wir über die freien Tage nicht die einzigen Menschen in Nanjing sein würden, hatte sich ja beim versuchten Fahrkartenkauf bereits angedeutet. Nanjings Sehenswürdigkeiten scheinen Besucher aus der ganzen Provinz anzuziehen. Wenn man westliche Maßstäbe anlegt, waren die Parks hoffnungslos überlaufen, und selbst leidgeprüfte Chinesen dürften es dort als einigermaßen voll empfunden haben.

Ersten Kontakt mit den Massen hatten wir bereits auf der Autobahn von Shanghai nach Nanjing. Stau nicht nur vor den Mautstationen, außerdem viele, größtenteils harmlose Unfälle. Vier Stunden brauchten wir so für die 300 Kilometer lange Strecke. (Kurz vor dem Ziel spuckte mir dann noch unser Santana kaltes Wasser auf meine im Fußraum unter dem Handschuhfach geparkten Füße. Warum auch immer.)

Nach dem Einchecken im Hotel und indischem Mittagessen besuchten wir den Xuánwǔhú-See. Auch hier waren wir alles andere als alleine: Auf den engen Wegen schoben sich unzählige chinesische Familien und Pärchen durch die großzügig angelegte Landschaft. Hektisch hupende Motorroller und Kleinbusse trainierten zwischendurch immer wieder Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen der friedfertigen Besucher. Absoluter Verkaufsschlager am Wegesrand waren Hängematten, die unmittelbar nach dem Kauf an Bäumen installiert werden konnten.

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Unser Weg führte uns zu den Purpurbergen, an Tagen mit geringerem Besucheraufkommen kann man dieses Gebiet vielleicht auch als Naherholungsgebiet bezeichnen. Interessant war die halbstündige Fahrt in den Sitzen einer alten Seilbahn zum rund 450 Meter hohen Gipfel. Schätzungen zufolge dürften wir aus etwa jeder dritten uns entgegen kommenden Gondel mehr oder weniger auffällig fotografiert worden sein. Als Ausländer ist man in Teilen Nanjings (möglicherweise vor allem für weniger weltmännische Besucher der Stadt) eben noch eine kleine Attraktion! Angesichts soviel ungewohnter Aufmerksamkeit lächelt man am besten freundlich und erwidert aufgeregtes Winken geduldig.

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Den Gipfelaufenthalt gestalteten wir dafür kurz: Der trübe Himmel ließ ohnehin keine weiten Blicke zu, außerdem sah es nach Regen aus. Zur gleichen Zeit näherte sich auch der zweite Teil unserer Reisegruppe der Stadt, so dass wir den Abend beim chinesischen Dinner und anschließendem Bier auf einer Dachterrasse in Nanjings Szeneviertel "1912" gemeinsam ausklingen lassen konnten.

Samstagmorgen begrüßte uns mit kräftigen Regenschauern. Wir gestalteten unser Frühstück den Umständen entsprechend ausführlich und verfeinerten unseren Tagesplan beim Warten in der Hotellobby. Als die Tropfen kleiner wurden, machten wir uns zunächst auf den Weg zum alten Trommelturm und besuchten anschließend das ehemalige Wohnhaus von John Rabe, dem dort heute mit einer kleinen, aber liebevoll gemachten Ausstellung gedacht wird. Mit uns waren einige chinesische Besucher dort. Die Geschichte des "guten Deutschen" scheint dort auf großes Interesse zu stoßen.

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Noch ein Stück weiter zurück auf der Zeitleiste brachte uns der Besuch des Mausoleums von Sun Yatsen, dem ersten Präsidenten der Republik China nach dem Ende der Kaiser-Dynastien Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf einigen hundert Treppenstufen suchten neben uns hunderte Chinesen den Weg nach oben, wo der angesehene Staatsmann seine letzte Ruhe gefunden hat. Unterhalb des Mausoleums befinden sich noch sehenswerte Tempel und eine hübsche Pagode, für die wir allerdings nur wenig Zeit übrig hatten.

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Der Rückweg zum Hotel war mühsam, weil die am Berg wartenden Taxifahrer für die Beförderung in die Stadt einen überhöhten Tarif forderten. Leider kommt so etwas auch in China vor, gerade wenn die Nachfrage so außerordentlich groß ist wie heute und die Alternativen fehlen. Letztendlich brachte uns stollines Unnachgiebigkeit in den Wagen eines Fahrers, dessen Taxameter angeblich gerade Feierabend machte. Die auf Chinesisch ausgesprochenen Flüche des Wagenlenkers überstiegen unseren bescheidenen Wortschatz.

Verglichen mit Shanghai, das ja auch schon über viele Parks verfügt, ist Nanjing eine sehr grüne Stadt. Der kleine Teil, den wir in knapp zwei Tagen erkunden konnten, hat uns gut gefallen. (Und es soll ja sogar noch ein Paulaner dort geben!) Merkbar erholsamer sollte der Besuch der Stadt außerhalb von Feiertagen sein. Wir haben für heute jedenfalls erstmal genug Menschen gesehen.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 00:16

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