Qingdao - China zum Wohlfühlen
Es war gerade dunkel geworden, als wir Freitagabend in Qingdao landeten. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel führte uns mit einem jungen Taxifahrer zusammen, der die ersten Minuten der Fahrt fast durchgehend hysterisch lachte, bevor er unsere Sprachkenntnisse auf die Probe stellte, indem er allerhand Wörter in verschiedenen Sprachen erfragte. "Lustige, freundliche Leute" dachten wir, und waren doch erst einmal froh als wir eine Dreiviertelstunde später im Hotel waren.
Der Samstag begann gemütlich mit einem Frühstück im Hotel unseres Vertrauens. Anschließend suchten wir den direkten Weg zum Meer und fanden dabei die viele Kilometer lange Strandpromenade der Stadt. Kein Wunder, dass die Planer der olympischen Spiele 2008 gerade diese Ecke für die Segelwettbewerbe ausgesucht hatten: Das Meer und die angrenzenden Landzungen sind hier absolut sehenswert, besonders bei so sonnigem Wetter, wie wir es erleben durften.
Offenbar hatten außer uns auch andere die ausgezeichnete Kombination von Landschaft und Wetterlage erkannt: An den schönsten Strandabschnitten und Klippen schossen chinesische Brautpaare (samt Foto-Teams) wie Pilze aus dem Boden. Vermutlich haben wir in wenigen Stunden fast 100 Gespanne in mindestens ebenso vielen ungewöhnlichen Posen gesehen. Und unter den schattenspendenden Bäumen nahe der hübschesten Plätzchen lagerten ungeduldig die nächsten. (Das gleiche Schauspiel übrigens später vor der verschlossenen Kathedrale.)
Völlig hin und weg von soviel kleinbildtauglicher Romantik vergaßen wir in der grellen Mittagssonne unseren Sonnenschutz. Ein später etwas halbherzig aufgetragener Schutzfilm konnte den intensiven Strahlen kaum Paroli bieten, weshalb uns bereits beim Erreichen der Innenstadt erste Rötungen an Haupt und Armen zierten. Dafür entschädigte der Anblick der doppeltürmigen Kathedrale, in deren Umkreis wir nicht nur weitere mehr oder weniger fotogene Hochzeiter antrafen, sondern auch weitere Gebäude europäischer Bauart.
Allerdings sind es nicht nur die hier und da erhaltenen Gebäude ausländischer Bauherren, die Qingdao ein "westliches" Flair geben. Viele Straßen sind ungewöhnlich zivilisiert, erinnern unaufgeregt an deutsche Kleinstädte. Fast langweilig im Vergleich zu dem, was wir sonst andernorts schon gesehen hatten! Aber recht angenehm für einen nachmittäglichen Bummel.
Um einen vollständigen Eindruck vom kulturellen Entwicklungsstand der Stadt zu gewinnen, besuchten wir am frühen Abend noch die "Beer Street" mit der Brauerei des berühmten Tsingtao-Bieres, deren Biergarten allerdings nur noch ein Bier lang geöffnet war. Trotzdem zogen wir in der kurzen Zeit mit zügigem Durst und (sonnen-)geröteten Nasen viele anerkennende Blicke Einheimischer auf uns.
Den Sonntagmorgen begannen wir früh und sportlich mit Dauerläufen an der Promenade. Stolline startete in Richtung des alten Leuchtturms, ich in entgegen gesetzter Richtung gen Westen. Laufen am Meer ist eine tolle Sache, und die breiten Pfade in Qingdao sind für Lauftalente wie uns ideal. Nur einmal kam ich zum Stehen, weil zwei Fischer ausgerechnet an der schmalsten Stelle des Weges einander gegenüber ihre Netze samt morgendlichem Fang ausgebreitet hatten. Wenn man da nicht aufpasst, hat man noch wochenlang Qualle unter der Sohle! Joggen an der Promenade hat ansonsten den Vorteil, dass man für die fliegenden Händler vor Ort ein kaum erreichbares Ziel ist. Anerkennende Blicke erntet man von den gerade aus dem Meer stapfenden Froschmännern. (Wobei sich der Begriff an dieser Stelle weniger auf eine besondere Tauchausrüstung bezieht als auf die Gesichtsausdrücke der nassen Frühsportler.)
Nach einem anschließenden, abermals vollständigen Frühstück fuhren wir erneut zur Tsingtao-Brauerei, um dem komplementären Biermuseum auf den Zahn zu fühlen. Während der Fahrt unterhielt uns das Radio des wortkargen Taxiführers mit "Schnappi, das kleine Krokodil", so dass die Fahrt zur "World of Tsingtao" wie im Flug verging. Für deutsche Besucher hält das Museum einige interessante Exponate bereit, denn die richtig alten Stücke - von der frühen Werbeanzeige bis zum Brauinventar - sind original aus den Anfangsjahren in Deutsch. Gelegentlich kreuzt der Weg durch die Ausstellung auch die moderne Produktion, wo moderne Filter und Abfüllanlagen zu sehen sind. Leider wird sonntags dort aber lediglich geputzt. Dafür gab es am Ausgang noch mal eine kleine Kostprobe, so dass wir abermals mit hochrotem Kopf an der Theke standen.
Die Mittagsmüdigkeit lockte uns schließlich in ein Restaurant an der Küste. Während eines kleinen Mittagessens mit Blick aufs Meer konnten wir noch einmal die angenehme Atmosphäre der Stadt genießen. In unseren Augen ist Qingdao die schönste von allen chinesischen Großstädten, die wir bislang besucht haben. Es ist vergleichsweise sauber und weniger hektisch und laut als anderswo. Meer und umliegende Berge sorgen für eine tolle Kulisse und angenehmes Klima. Hier ließe es sich bestimmt auch sehr schön leben!
Der Samstag begann gemütlich mit einem Frühstück im Hotel unseres Vertrauens. Anschließend suchten wir den direkten Weg zum Meer und fanden dabei die viele Kilometer lange Strandpromenade der Stadt. Kein Wunder, dass die Planer der olympischen Spiele 2008 gerade diese Ecke für die Segelwettbewerbe ausgesucht hatten: Das Meer und die angrenzenden Landzungen sind hier absolut sehenswert, besonders bei so sonnigem Wetter, wie wir es erleben durften.
Offenbar hatten außer uns auch andere die ausgezeichnete Kombination von Landschaft und Wetterlage erkannt: An den schönsten Strandabschnitten und Klippen schossen chinesische Brautpaare (samt Foto-Teams) wie Pilze aus dem Boden. Vermutlich haben wir in wenigen Stunden fast 100 Gespanne in mindestens ebenso vielen ungewöhnlichen Posen gesehen. Und unter den schattenspendenden Bäumen nahe der hübschesten Plätzchen lagerten ungeduldig die nächsten. (Das gleiche Schauspiel übrigens später vor der verschlossenen Kathedrale.)
Völlig hin und weg von soviel kleinbildtauglicher Romantik vergaßen wir in der grellen Mittagssonne unseren Sonnenschutz. Ein später etwas halbherzig aufgetragener Schutzfilm konnte den intensiven Strahlen kaum Paroli bieten, weshalb uns bereits beim Erreichen der Innenstadt erste Rötungen an Haupt und Armen zierten. Dafür entschädigte der Anblick der doppeltürmigen Kathedrale, in deren Umkreis wir nicht nur weitere mehr oder weniger fotogene Hochzeiter antrafen, sondern auch weitere Gebäude europäischer Bauart.
Allerdings sind es nicht nur die hier und da erhaltenen Gebäude ausländischer Bauherren, die Qingdao ein "westliches" Flair geben. Viele Straßen sind ungewöhnlich zivilisiert, erinnern unaufgeregt an deutsche Kleinstädte. Fast langweilig im Vergleich zu dem, was wir sonst andernorts schon gesehen hatten! Aber recht angenehm für einen nachmittäglichen Bummel.
Um einen vollständigen Eindruck vom kulturellen Entwicklungsstand der Stadt zu gewinnen, besuchten wir am frühen Abend noch die "Beer Street" mit der Brauerei des berühmten Tsingtao-Bieres, deren Biergarten allerdings nur noch ein Bier lang geöffnet war. Trotzdem zogen wir in der kurzen Zeit mit zügigem Durst und (sonnen-)geröteten Nasen viele anerkennende Blicke Einheimischer auf uns.
Den Sonntagmorgen begannen wir früh und sportlich mit Dauerläufen an der Promenade. Stolline startete in Richtung des alten Leuchtturms, ich in entgegen gesetzter Richtung gen Westen. Laufen am Meer ist eine tolle Sache, und die breiten Pfade in Qingdao sind für Lauftalente wie uns ideal. Nur einmal kam ich zum Stehen, weil zwei Fischer ausgerechnet an der schmalsten Stelle des Weges einander gegenüber ihre Netze samt morgendlichem Fang ausgebreitet hatten. Wenn man da nicht aufpasst, hat man noch wochenlang Qualle unter der Sohle! Joggen an der Promenade hat ansonsten den Vorteil, dass man für die fliegenden Händler vor Ort ein kaum erreichbares Ziel ist. Anerkennende Blicke erntet man von den gerade aus dem Meer stapfenden Froschmännern. (Wobei sich der Begriff an dieser Stelle weniger auf eine besondere Tauchausrüstung bezieht als auf die Gesichtsausdrücke der nassen Frühsportler.)
Nach einem anschließenden, abermals vollständigen Frühstück fuhren wir erneut zur Tsingtao-Brauerei, um dem komplementären Biermuseum auf den Zahn zu fühlen. Während der Fahrt unterhielt uns das Radio des wortkargen Taxiführers mit "Schnappi, das kleine Krokodil", so dass die Fahrt zur "World of Tsingtao" wie im Flug verging. Für deutsche Besucher hält das Museum einige interessante Exponate bereit, denn die richtig alten Stücke - von der frühen Werbeanzeige bis zum Brauinventar - sind original aus den Anfangsjahren in Deutsch. Gelegentlich kreuzt der Weg durch die Ausstellung auch die moderne Produktion, wo moderne Filter und Abfüllanlagen zu sehen sind. Leider wird sonntags dort aber lediglich geputzt. Dafür gab es am Ausgang noch mal eine kleine Kostprobe, so dass wir abermals mit hochrotem Kopf an der Theke standen.
Die Mittagsmüdigkeit lockte uns schließlich in ein Restaurant an der Küste. Während eines kleinen Mittagessens mit Blick aufs Meer konnten wir noch einmal die angenehme Atmosphäre der Stadt genießen. In unseren Augen ist Qingdao die schönste von allen chinesischen Großstädten, die wir bislang besucht haben. Es ist vergleichsweise sauber und weniger hektisch und laut als anderswo. Meer und umliegende Berge sorgen für eine tolle Kulisse und angenehmes Klima. Hier ließe es sich bestimmt auch sehr schön leben!
stolli - 13. Sep, 23:09