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Singapur - Unser tropisches Wochenende

Vor wenigen Augenblicken sind wir aus dem gewittrigen Singapur nach Shanghai zurückgekehrt. Etwas über 20 Grad und mäßige Luftfeuchtigkeit sind doch wesentlich angenehmer als das ungnädige Klima in Singapur, wo es – laut Reiseführer – das ganze Jahr über richtig schwül sein soll.

Etwas Abwechslung bringen im wohlhabenden Stadtstaat nur kurze Gewitter, die die Außentemperatur dann von gefühlten 39 auf 37 Grad senken. (Dafür steigt die Luftfeuchtigkeit vermutlich von 100 auf 150 % ...) Am besten macht man deshalb von Zeit zu Zeit Station in einem der zahlreichen Einkaufspaläste, die gut gekühlt sind – gefühlte 12 Grad. Besonders clevere Zeitgenossen bewegen sich in der Innenstadt nur durch klimatisierte Malls und U-Bahn-Stationen, was bei mitreisender Ehefrau unter Umständen allerdings auf den Geldbeutel schlagen kann.

Blöd auch, wenn man als interessierter Besucher etwas von der Stadt sehen will, beispielsweise Singapurs Wahrzeichen, den Merlion, die wachsende Skyline oder einfach die vielen liebenswerten Parks und Straßen, die auf die spannende Entwicklung Singapurs hinweisen. Dafür muss man an die Erdoberfläche.

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An vielen Stellen bemerkt man dann die kulturelle Vielfalt des Stadtstaats: Es gibt chinesisch, indisch oder westlich geprägte Viertel, die Auswahl an religiösen Stätten ist groß, gleiches gilt für das gastronomische Angebot im Alltag. Vor allem aber sind es die Menschen auf den Straßen, die so vielfältig daherkommen. Unglaublich, was man dort in wenigen Stunden an Hautfarben, Frisuren, Körpermaßen, Schleiern, Hüten, Bärten und Klamotten beobachten kann. Das habe ich in dieser Bandbreite noch nirgendwo erlebt!

Dass alles und alle seit Jahrzehnten so harmonisch zusammenspielen, liegt wohl auch daran, dass vieles im Alltag streng geregelt ist. Kaum eine Ecke, an der nicht irgendwelche Verbotsschilder hohe Strafen androhen. Wer in der Unterführung Fahrrad fährt, muss mit umgerechnet 500,- Euro Strafe rechnen. Für dasselbe Geld kann man auch zwei Mal im Bus essen oder ein Mal in der U-Bahn rauchen. Singapur wird seinem doppeldeutigen Ruf als "fine city" so zumindest bei der Androhung von Strafen gerecht. Viel Spaß kann man offenbar aber trotzdem haben: Es gibt Viertel, in denen auf Plätzen und Brücken bis abends spät wild gefeiert wird.

Wild zu geht es ansonsten vor allem in Singapurs Zoo. Der große Tierpark gehört sicherlich zu den schönsten der Welt, vielleicht auch aus der Perspektive der Besuchten. Dank cleverer Gestaltung kann in vielen Bereichen auf Zäune verzichtet werden. Ab und an läuft auch mal eine Echse durch die wunderschöne Anlage. Abends lockt die Night Safari - quasi eine Art Nacht-Zoo - bei der man vor allem nachtaktive Tiere beobachten kann. Als Fotograf hat man wegen langer Belichtungszeiten zwar wenig Aussicht auf Erfolg, die speisende Fledermaus vor der Nase oder die lauernde Wildkatze neben dem Fischteich sind aber auch so ein Erlebnis. Samstagabend hat sich auch das gemeine Burgertierchen gezeigt.

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Etwas ungewöhnlich ist Singapurs Strand auf der Insel Sentosa. Dort entsteht derzeit eine gigantische Freizeitanlage mit vielen Attraktionen, um zukünftig noch mehr Besucher anzulocken. Wie überall in Singapur ist alles bestens organisiert, auf überdachten Rolltreppen kann man fast bis in den weißen Sand gleiten. Irritieren dürfte Erstbesucher auf der Suche nach Südseeromantik allerdings der große Chemiepark, der gegenüber in Sichtweite auf einer Insel angesiedelt ist, und von vielen großen Frachtschiffen angefahren wird. Der Reiseführer merkt dazu an, dass es sich hier um eine der befahrensten Schifffahrtsstraßen der Welt handelt. Naja.

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Bleibt als Fazit festzuhalten, dass wir eine tolle Zeit in Singapur hatten und diesem Fleckchen Erde bei Gelegenheit gerne wieder einen Besuch abstatten. Trotz Tropenwetter lässt es sich dort mindestens ein paar Tage sehr gut aushalten.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 00:16

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