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Rundherum

Montag, 2. November 2009

Der Herbst aus Moganshan

Gestern Abend sind wir aus Moganshan zurück gekehrt, und fast hat es ein bisschen den Anschein, als hätten wir den Herbst mit in die Stadt gebracht. Die kühleren Temperaturen, die uns im Hinterland begegneten, sind seit heute früh auch in Shanghai angekommen. Bald werden sich auch hier die Blätter der Bäume färben.

Für unsere Unternehmungen am Wochenende war das schöne Herbstwetter allerdings perfekt. Mit sechs Freunden hatten wir eine alte Villa mitten im Wald direkt am Moganshan gemietet. Zum Haus gehörten nicht nur geräumige Zimmer und eine tolle Terrasse, sondern auch eine Köchin, die uns morgens und abens mit chinesischen Gerichten verwöhnte. Wir sind ja nun alle keine Fans der chinesischen Garkunst, aber das konnte man selbst als Rindswurstverwöhnter Mitteleuropäer wirklich essen. (Für die Kids war aber ein Glas Nutella dabei!)

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Unsere Unterkunft war ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge. Am Samstag wanderten wir einmal um den Gipfel des Moganshan. Einige steile Anstiege - Chinesen bauen in solchen Fällen gerne Treppen - brachten uns hin und wieder zum Schnaufen. Das späte Mittagessen in der "Lodge" hatten wir uns jedenfalls verdient! Am Sonntagmorgen führte uns ein Spaziergang zu einem Haus, in dem sich Mao Zedong einige Zeit aufgehalten haben soll. Für Chinesen, denen die kritische Auseinandersetzung mit dem "großen Vorsitzenden" fehlt, ein beliebtes Ziel. Das gerade renovierte Gebäude zeigt aber kaum Interessantes.

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Wer mitten im Grünen wohnt, wird unsere fast kindliche Freude an Moganshan und Umgebung vielleicht nicht nachvollziehen können. Denn - abgesehen von Bambuswäldern und einigen China-typischen Kuriositäten - gibt es dort eigentlich nichts, was ein deutsches Mittelgebirge nicht auch hätte. Als Großstadtbewohner freut man sich aber hin und wieder einfach etwas Natur zu sehen, weshalb man die dreistündige Autofahrt in diese besonders schöne Ecke auf sich nimmt. Das haben im übrigen auch einheimische Touristen erkannt, die jedoch lieber in großen Gruppen durch die (ansonsten stillen) Wälder ziehen, während ihr Reiseleiter unterstützt von einem dezibelstarkem Megaphon und einer Stimme wie eine Kreissäge pausenlos über die Bedeutung des Ortes unterrichtet.

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Zum 50. Geburtstag von Asterix und Obelix an dieser Stelle noch der Hinweis, dass auch anderswo Hinkelsteine gestemmt werden:

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Freitag, 30. Oktober 2009

Auf zum Moganshan

Besonders um der Hitze und dem Staub der Stadt zu entfliehen, zogen sich ausländische Bewohner Shanghais schon vor mehr als 100 Jahren an den idyllischen Moganshan zurück. Dieses Wochenende ist es in der Stadt zwar nicht so heiß, trotzdem wollen wir die Gelegenheit nutzen, die Gegend um den Berg etwa 200 Kilometer südwestlich von Shanghai zu erkunden. Landschaftlich soll es dort sehr reizvoll sein, und ein bisschen Grün schadet uns am Wochenende schließlich auch nicht.

Einen schönen Artikel über die Umgebung und Geschichte des Moganshan habe ich hier gefunden.

Sonntag, 13. September 2009

Qingdao - China zum Wohlfühlen

Es war gerade dunkel geworden, als wir Freitagabend in Qingdao landeten. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel führte uns mit einem jungen Taxifahrer zusammen, der die ersten Minuten der Fahrt fast durchgehend hysterisch lachte, bevor er unsere Sprachkenntnisse auf die Probe stellte, indem er allerhand Wörter in verschiedenen Sprachen erfragte. "Lustige, freundliche Leute" dachten wir, und waren doch erst einmal froh als wir eine Dreiviertelstunde später im Hotel waren.

Der Samstag begann gemütlich mit einem Frühstück im Hotel unseres Vertrauens. Anschließend suchten wir den direkten Weg zum Meer und fanden dabei die viele Kilometer lange Strandpromenade der Stadt. Kein Wunder, dass die Planer der olympischen Spiele 2008 gerade diese Ecke für die Segelwettbewerbe ausgesucht hatten: Das Meer und die angrenzenden Landzungen sind hier absolut sehenswert, besonders bei so sonnigem Wetter, wie wir es erleben durften.

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Offenbar hatten außer uns auch andere die ausgezeichnete Kombination von Landschaft und Wetterlage erkannt: An den schönsten Strandabschnitten und Klippen schossen chinesische Brautpaare (samt Foto-Teams) wie Pilze aus dem Boden. Vermutlich haben wir in wenigen Stunden fast 100 Gespanne in mindestens ebenso vielen ungewöhnlichen Posen gesehen. Und unter den schattenspendenden Bäumen nahe der hübschesten Plätzchen lagerten ungeduldig die nächsten. (Das gleiche Schauspiel übrigens später vor der verschlossenen Kathedrale.)

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Völlig hin und weg von soviel kleinbildtauglicher Romantik vergaßen wir in der grellen Mittagssonne unseren Sonnenschutz. Ein später etwas halbherzig aufgetragener Schutzfilm konnte den intensiven Strahlen kaum Paroli bieten, weshalb uns bereits beim Erreichen der Innenstadt erste Rötungen an Haupt und Armen zierten. Dafür entschädigte der Anblick der doppeltürmigen Kathedrale, in deren Umkreis wir nicht nur weitere mehr oder weniger fotogene Hochzeiter antrafen, sondern auch weitere Gebäude europäischer Bauart.

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Allerdings sind es nicht nur die hier und da erhaltenen Gebäude ausländischer Bauherren, die Qingdao ein "westliches" Flair geben. Viele Straßen sind ungewöhnlich zivilisiert, erinnern unaufgeregt an deutsche Kleinstädte. Fast langweilig im Vergleich zu dem, was wir sonst andernorts schon gesehen hatten! Aber recht angenehm für einen nachmittäglichen Bummel.

Um einen vollständigen Eindruck vom kulturellen Entwicklungsstand der Stadt zu gewinnen, besuchten wir am frühen Abend noch die "Beer Street" mit der Brauerei des berühmten Tsingtao-Bieres, deren Biergarten allerdings nur noch ein Bier lang geöffnet war. Trotzdem zogen wir in der kurzen Zeit mit zügigem Durst und (sonnen-)geröteten Nasen viele anerkennende Blicke Einheimischer auf uns.

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Den Sonntagmorgen begannen wir früh und sportlich mit Dauerläufen an der Promenade. Stolline startete in Richtung des alten Leuchtturms, ich in entgegen gesetzter Richtung gen Westen. Laufen am Meer ist eine tolle Sache, und die breiten Pfade in Qingdao sind für Lauftalente wie uns ideal. Nur einmal kam ich zum Stehen, weil zwei Fischer ausgerechnet an der schmalsten Stelle des Weges einander gegenüber ihre Netze samt morgendlichem Fang ausgebreitet hatten. Wenn man da nicht aufpasst, hat man noch wochenlang Qualle unter der Sohle! Joggen an der Promenade hat ansonsten den Vorteil, dass man für die fliegenden Händler vor Ort ein kaum erreichbares Ziel ist. Anerkennende Blicke erntet man von den gerade aus dem Meer stapfenden Froschmännern. (Wobei sich der Begriff an dieser Stelle weniger auf eine besondere Tauchausrüstung bezieht als auf die Gesichtsausdrücke der nassen Frühsportler.)

Nach einem anschließenden, abermals vollständigen Frühstück fuhren wir erneut zur Tsingtao-Brauerei, um dem komplementären Biermuseum auf den Zahn zu fühlen. Während der Fahrt unterhielt uns das Radio des wortkargen Taxiführers mit "Schnappi, das kleine Krokodil", so dass die Fahrt zur "World of Tsingtao" wie im Flug verging. Für deutsche Besucher hält das Museum einige interessante Exponate bereit, denn die richtig alten Stücke - von der frühen Werbeanzeige bis zum Brauinventar - sind original aus den Anfangsjahren in Deutsch. Gelegentlich kreuzt der Weg durch die Ausstellung auch die moderne Produktion, wo moderne Filter und Abfüllanlagen zu sehen sind. Leider wird sonntags dort aber lediglich geputzt. Dafür gab es am Ausgang noch mal eine kleine Kostprobe, so dass wir abermals mit hochrotem Kopf an der Theke standen.

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Die Mittagsmüdigkeit lockte uns schließlich in ein Restaurant an der Küste. Während eines kleinen Mittagessens mit Blick aufs Meer konnten wir noch einmal die angenehme Atmosphäre der Stadt genießen. In unseren Augen ist Qingdao die schönste von allen chinesischen Großstädten, die wir bislang besucht haben. Es ist vergleichsweise sauber und weniger hektisch und laut als anderswo. Meer und umliegende Berge sorgen für eine tolle Kulisse und angenehmes Klima. Hier ließe es sich bestimmt auch sehr schön leben!

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Freitag, 11. September 2009

Auf nach Qingdao

Um einem gemütlichen Wochenende vorzubeugen, fliegen wir heute Nachmittag nach Qingdao, gut eine Flugstunde von Shanghai entfernt. Nicht nur weil dort das bekannteste und beliebteste Bier Chinas gebraut wird, ist Qingdao gerade für Besucher aus Deutschland interessant: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Qingdao für einige Jahre Flotten- und Handelsstützpunkt des deutschen Kaiserreichs. Historische Gebäude deutscher Bauart im Stadtgebiet zeugen von dieser Zeit. Die Brauerei des erfolgreichen Bieres hat übrigens - als "Germania"-Brauerei - auch deutsche Wurzeln.

Neben braugeschichtlichen Untersuchungen wollen wir uns auch den Strand anschauen, denn Qingdao ist eine der wenigen chinesischen Städte mit hübschem Zugang zum Meer. In 2008 wurden vor der Küste die olympischen Segelwettbewerbe ausgetragen. (Das deutsche Team holte - vermutlich noch mit den alten Karten - immerhin einmal Bronze. Alternativ zum Dopingtest soll im Anschluss an den Wettbewerb eine Bierprobe angeboten worden sein.)

Bei "einestages" findet man einige Bilder von Qingdao und Informationen über die Entwicklung der Stadt unter deutschem Einfluss.

Samstag, 5. September 2009

Suzhou - Chinas Stadt der Gärten

Die Stadt Suzhou ist in ganz China für ihre wunderschönen Gärten bekannt. Also haben wir uns heute Morgen in den Zug gesetzt, um die 80 Kilometer von Shanghai entfernte Stadt etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit dabei waren unsere lieben drei Gäste, die in den letzten Tagen schon ein straffes Shanghai-Programm absolviert hatten, und kühle Getränke, denn es ist derzeit wieder sehr heiß hier im Osten Chinas.

Nähert man sich dem alten Kern Suzhous vom Bahnhof aus, unterscheidet sich die Sechs-Millionen-Stadt nicht von anderen chinesischen Großstädten: Es ist laut, lebhaft und schmutzig. Auf den ersten 500 Metern waren wir vor allem damit beschäftigt, arbeitssuchende Wagenlenker unterschiedlicher Gefährte auf Distanz zu halten und gleichzeitig im Gedränge nicht unter die Räder zu kommen. Keine leichte Aufgabe! Doch vom Bahnhofsvorplatz sieht man bereits die große Nordtempel-Pagode, die etwas Ruhe verspricht.

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Hat man erst einmal die steilen Treppen der acht Stockwerke bezwungen, bietet sich ein toller Ausblick über die ganze Stadt. Dort oben wie auch in den benachbarten Gartenanlagen ist es vergleichsweise ruhig. In den buddhistischen Tempeln kann man Einheimische beim Gebet beobachten. Die Servicekräfte im kaum besuchten Freiluftimbiss am anderen Ende des Gartens freuen sich wie Schnitzel, wenn man als Ausländer ein paar Brocken Chinesisch spricht.

An vielen Baustellen vorbei führte uns anschließend der Weg zum "Garten der Politik des einfachen Mannes". Der von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnete große Park ist ein Meisterstück chinesischer Gartenkunst. Von den vielen Gärten, die wir bislang gesehen haben, war dieser sicherlich einer der schönsten und am aufwendigsten gestalteten. Zwar verlieren die kleinen Tempel mit den großen harmonischen Namen einen Teil ihres Charmes, wenn man sie sich mit gefühlten fünf Millionen Einheimischen teilen muss, dennoch ist an der ein oder anderen Stelle so etwas wie Durchatmen möglich.

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In der Nähe des Gartens fanden wir in einem für dortige Verhältnisse relativ zivilisierten Lokal einen Tisch für ein nachmittägliches Mittagessen. Süße Lotuswurzeln waren gerade aus, dafür bestellten wir den "süß-sauren Fisch in Eichhörnchenform". Alles in allem recht lecker, außerdem eine vorsichtige Einstimmung für unsere Gäste auf das inkludierte Tour-Essen in Peking.

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Weil unsere geschriebenen Reiseführer sich mit Lobeshymnen überboten, suchten wir abschließend das Seidenmuseum auf. Neben einigen alten Stoffmustern und Webmaschinen konnte man Seidenraupen bei der "Arbeit" sehen, wie sie sich durch saftige grüne Blätter fraßen. Hört man genau hin, klingt das wie Regen. Leider war das aber auch schon das spektakulärste in dem Museum, weshalb wir uns den Empfehlungen der Bücher nicht anschließen können. Den obligatorischen Laden vor dem Ausgang mit mehr oder weniger zeitgemäßen Kleidungsstücken aus Seide bekommt man schließlich auch auf fast jeder geführten Tour zu sehen - ob man will oder nicht.

Gegen halb sechs brachte uns der Schnellzug innerhalb von 40 Minuten zurück nach Shanghai. Beim Recherchieren habe ich gerade gesehen, dass auch Frankfurt einen chinesischen Garten hat. Zumindest auf den Abbildungen bei Wikipedia sieht er den alten Gärten hier sehr ähnlich. Und wahrscheinlich ist er nicht einmal überlaufen.

Montag, 22. Juni 2009

Zhengzhou, Luoyang und Kaifeng: Unser Wochenende

Eigentlich sollte stolline an dieser Stelle von unserem Zhengzhou-Wochenende berichten und davon, wie ich im Shaolin-Kloster einen Mönch nach dem anderen auf die Matte gelegt habe. Aber sie ist gerade verhindert, also übernehme ich die Aufarbeitung unseres ereignisreichen Wochenendes. Voilà:

Die ganze Tour war ja wie beschrieben relativ kurzfristig entworfen worden. Aber wie so oft in China klappten Hinflug und Transfer zum Hotel trotz einiger Fragezeichen überraschend reibungslos. Am schicken Flughafen in Zhengzhou wurden wir von einem netten Herrn empfangen, und der zweieinhalb Stunden zuvor mit dem Hotel (genau genommen mit drei mehr oder weniger Englisch sprechenden Mitarbeitern des Hotels) ansatzweise vereinbarte Transfer erforderte nur wenig Geduld. Die Wartezeit verkürzte sich stolline in einem chinesischen Massagesessel, der nach ihrem Bekunden "wunderbar" arbeitete. (Ich habe mich vor dem Abflug einer ebensolchen Behandlung unterzogen, hätte mich aber genau so gut von einem Shaolin-Kämpfer vermöbeln lassen können; die Schmerzen wären wohl dieselben gewesen. Sowas kommt uns nicht ins Haus.)

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Im Hotel angekommen arrangierten wir unsere Tour für den nächsten Tag. Das scheiterte in unserem (ansonsten guten) Holiday Inn Express, da dort ausschließlich chinesische Touren angeboten wurden. Auf die von der jungen Rezeptionistin spontan geleistete zögerliche Übersetzung des chinesischen Ausflugsprogramms ("mmh see ... the Shaolin Temple ... and ... mmh ... the interesting place ... mmh!") und die vorsichtig ausgesprochene Einladung an internationale Gäste ("... maybe the tour guide can speak a little english ...?!") wollten wir nicht eingehen. Bei dem sehr hilfsbereiten Concierge des benachbarten Sofitel wurden wir allerdings fündig, wobei für die englischsprachige Führerin ein kleiner Aufpreis gezahlt werden musste. Soviel vorweg: Der war gut angelegt, denn Jenny wusste mehr als wir uns merken konnten und leitete uns toll durch den folgenden und den darauffolgenden Tag.

Aufgrund des gute gefüllten Tagesprogramms begann der Samstag früh mit einem überwiegend chinesischem Frühstück. Um halb acht sammelte uns der Bus ein, wie üblich bei unseren Touren waren wir die einzigen "Laowai" in unserer Gruppe, was mit Interesse registriert wurde. Überhaupt ist man in Zhengzhou und Umgebung als Ausländer noch etwas exotisches: Kleine Kinder bleiben manchmal mit weit geöffneten Mündern regungslos stehen, hier und da wird man um ein gemeinsames Foto gebeten. Besonders amüsant, wenn die junge Mutter ihrem Sohn den Hintern versohlt, weil dieser sich weigert, mit den nun schon mal vorhandenen Fremden sein Schulenglisch zu trainieren. :-)

Apropos "Hintern versohlen": Erster Programmpunkt des Tages war die Welt der Shaolin-Mönche in den Bergen von Songshan, etwa eine Autostunde von Zhengzhou. An den großen Schulen für "martial arts" studieren viele Tausend junge Männer und Frauen die hohe Kunst des "gōngfū", das als wichtiger Teil der chinesischen Kultur gilt. Dort besuchten wir ein Kampfsportzentrum etwas unterhalb des berühmten Klosters ("Sag jetzt bloß nichts falsches ...!?" *duck*), wo wir eine actionreiche Vorführung besuchten. Recht beeindruckend, was die hageren Kerle dort mit und ohne Arbeitsmittel verrichten!

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Ein halbstündiger Fußmarsch führte uns danach zum Kloster der Shaolin. Abgesehen von den Touristen geht es hier recht friedlich zu. Wir hätten jedenfalls mehr Kitsch und Kommerz erwartet. Von der alten Klosteranlage sind nur noch wenige Gebäude und Torbogen erhalten, vieles wurde in den zurückliegenden Jahrhunderten durch Kriege und Feuer zerstört und neu aufgebaut. Angsteinflößend sind Vertiefungen in Böden und Kerben in Bäumen, die über die Jahre durch das Training der Mönche entstanden sein sollen. Ansonsten ist das Kloster voll von Tafeln und Symbolik, die wir auch nach mehreren Erläuterungen nicht verstanden. Zu wenig wissen wir über traditionelle chinesische Weltanschauung. Ein geeigneter Ort zum Innehalten ist das Kloster aber allemal.

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Mindestens ebenso beeindruckend wie die Klosteranlage ist der Pagodenwald unweit der Klostermauern. In diesem Areal wurden über Jahrhunderte die Äbte des Klosters beigesetzt, wobei ihnen entsprechend ihrer Verdienste jeweils eine kleine Pagode gebaut wurde. Wir hätten dort noch eine Weile länger bleiben können, wenn wir nicht mal wieder die letzten in unserer Gruppe gewesen wären. (Grundsätzlich scheint der gemeine Chinese Sehenswürdigkeiten lieber wartender Weise vom Bus aus auf sich wirken zu lassen, während der deutsche Tourist noch mal hier und da schaut und weit mehr Fotos schießt, als für den originalgetreuen Nachbau des Klosters inklusive Torbogen auf deutschem Boden notwendig wären.)

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Unser anschließendes Mittagessen in einem kleinen Ausflugslokal war sehr einfach, nicht zuletzt weil die Speisekarte nur in Chinesisch vorlag. Aber "plain" Reis ist ja immer lecker. An einem Ort, wo zwei über eine kleine Jauchegrube gespannte Holzbretter die Toilette markieren, darf man vielleicht auch kein westliches Menü erwarten!

Der Nachmittag bescherte uns dafür unverhofft wieder ein echtes Highlight: Die Longmen-Grotten in der Nähe der Stadt Luoyang. In die Felsen rechts und links des Yi-Flusses wurden über Jahrhunderte viele tausend große und kleine Buddha-Figuren gemeißelt. Die meisten von ihnen stehen in dicht beieinander liegenden Höhlen in den Felswänden und tragen Inschriften. Über 1.500 Jahre ist die älteste der Figuren alt, die beeindruckendste Erscheinung misst in der Höhe 17 Meter!

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Leider haben die meisten der Figuren kein Gesicht mehr. Kunstsammler aus dem In- und Ausland, natürliche Einflüsse und die Kulturrevolution haben ihre Spuren hinterlassen. Inzwischen sind die Grotten als Weltkulturerbe der UNESCO besonders geschützt.

Der Sonntag begann ähnlich früh wie der Samstag. Diesmal stand die alte Hauptstadt Kaifeng auf dem Plan, auch etwa eine Stunde von Zhengzhou entfernt. Dort besuchten wir zunächst den zu Ehren des Beamten Bao Zheng (auch Bao Gong) errichteten Tempel, eine schöne Oase inmitten der Stadt. Bao Zheng war ein Offizieller um das Jahr 1.000 und wird als besonders gerecht verehrt. Sein vorbildliches Verhalten lebt seither in Legenden fort. Wir nutzten den kurzen Aufenthalt für Erinnerungsfotos.

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Während sich unsere persönliche Assistentin Jenny zum wiederholten Male für den Ausfall des ersten Busses entschuldigte, setzten wir unsere Tour in einem Ersatzfahrzeug fort. Wir fuhren zur schiefen Pagode von Kaifeng: Vielleicht die chinesische Antwort auf ein berühmtes italienisches Bauwerk? Wenn man aus dem richtigen Winkel schaut, kann man die Schieflage des Turms tatsächlich erkennen, eingefleischte China-Kenner würden die leichte Neigung aber vermulich eher mit einem entspannten "Chabuduo" zur Kenntnis nehmen. Sehenswert sind auch die umliegenden Häuser und Teiche.

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Beim anschließenden Mittagessen wurde diesmal richtig Chinesisch bestellt: Einer ordert, anschließend wird gegessen was auf den Tisch kommt. Punkt. Während sich dieses Prinzip in der Vergangenheit sogar bei uns vertrauten Chinesen einige Male als fatal erwiesen hatte, funktionierte es diesmal ganz gut. Trotz großem Interesse der anderen zwölf Anwesenden an unserem Essverhalten schlugen wir uns wacker durch beancurd, Brei von der gemahlenen Süßkartoffel und etwa 20 andere Gerichte. Immer wenn die Qualle vorbei kam, haben wir geschäftig an unseren Wasserfläschchen genippt.

Am Nachmittag genossen wir das sonnige Wetter schließlich im "Millenium City Park" von Kaifeng. Die Idee hinter diesem Park ist so verrückt wie faszinierend: Ein rund 1.000 Jahre altes Gemälde des Künstlers Zhang Zeduan wurde auf rund 400.000 Quadratmetern als historischer Kultur- und Freizeitpark zum Leben erweckt. Historische Tempel und Türme, Brücken, Straßen und Plätze wurden anhand der Vorlage nachgebaut. Belebt wird der Park von Schauspielern, die als Beamte, Mönche, Soldaten, Musiker und Gaukler das Areal bevölkern. So kann man einer traditionellen Hochzeit beiwohnen, es gibt Pferdeturniere, Hahnenkämpfe ("..."), Feuerspucker und einiges mehr. Eine schöne Idee, die noch dazu gut umgesetzt wurde und Kaifeng ohne Frage bereichert.

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Als wir am Abend am Flughafen ankamen, hatten wir weitaus mehr gesehen, als wir für dieses Wochenende erwartet hatten. Dank 90 minütiger Verspätung unseres Rückflugs gab es jetzt sogar noch einen Aufschlag, so dass stolline eine Extra-Runde im Massagesessel fahren konnte. Trotzdem waren wir dankbar, als wir um kurz nach zehn an Bord des China Eastern-Fliegers begrüßt wurden. Für das vielleicht letzte Schmunzeln vor dem Einschlummern an Bord der Boeing sorgte die Fluggesellschaft selbst, die das allgegenwärtige Expo-2010-Motto "Better city, better life." auf geradezu geniale Weise für ihre Zwecke erweitert hatte: "Better flight, better trip." Was soll man da noch sagen?

Mittwoch, 17. Juni 2009

Kennen Sie "Zhengzhou"?

Am Wochenende fliegen wir nach Zhengzhou. Ja, bis heute Mittag wussten wir auch noch nicht, dass es das gibt. Zhengzhou ist jedenfalls die Hauptstadt der Provinz "Henan", reich an Geschichte und Heimat von mehr als sieben Millionen Menschen. Drumherum soll es laut Reiseführer einiges zu sehen geben, unter anderem das berühmte Shaolin-Kloster.

Wie schön, dass das hier so einfach ist, wenn man sich erstmal für eines der vielen Ziele entschieden hat: Im Internet schnell das Wetter überprüft, die E-Tickets für den Flug geordert und wenige Klicks später (auf einem deutschen Portal) ein hübsches Hotel gebucht. Fertig - und das Wochenende kann kommen!

Samstag, 2. Mai 2009

Nanjing und die vielen Menschen

Dass wir über die freien Tage nicht die einzigen Menschen in Nanjing sein würden, hatte sich ja beim versuchten Fahrkartenkauf bereits angedeutet. Nanjings Sehenswürdigkeiten scheinen Besucher aus der ganzen Provinz anzuziehen. Wenn man westliche Maßstäbe anlegt, waren die Parks hoffnungslos überlaufen, und selbst leidgeprüfte Chinesen dürften es dort als einigermaßen voll empfunden haben.

Ersten Kontakt mit den Massen hatten wir bereits auf der Autobahn von Shanghai nach Nanjing. Stau nicht nur vor den Mautstationen, außerdem viele, größtenteils harmlose Unfälle. Vier Stunden brauchten wir so für die 300 Kilometer lange Strecke. (Kurz vor dem Ziel spuckte mir dann noch unser Santana kaltes Wasser auf meine im Fußraum unter dem Handschuhfach geparkten Füße. Warum auch immer.)

Nach dem Einchecken im Hotel und indischem Mittagessen besuchten wir den Xuánwǔhú-See. Auch hier waren wir alles andere als alleine: Auf den engen Wegen schoben sich unzählige chinesische Familien und Pärchen durch die großzügig angelegte Landschaft. Hektisch hupende Motorroller und Kleinbusse trainierten zwischendurch immer wieder Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen der friedfertigen Besucher. Absoluter Verkaufsschlager am Wegesrand waren Hängematten, die unmittelbar nach dem Kauf an Bäumen installiert werden konnten.

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Unser Weg führte uns zu den Purpurbergen, an Tagen mit geringerem Besucheraufkommen kann man dieses Gebiet vielleicht auch als Naherholungsgebiet bezeichnen. Interessant war die halbstündige Fahrt in den Sitzen einer alten Seilbahn zum rund 450 Meter hohen Gipfel. Schätzungen zufolge dürften wir aus etwa jeder dritten uns entgegen kommenden Gondel mehr oder weniger auffällig fotografiert worden sein. Als Ausländer ist man in Teilen Nanjings (möglicherweise vor allem für weniger weltmännische Besucher der Stadt) eben noch eine kleine Attraktion! Angesichts soviel ungewohnter Aufmerksamkeit lächelt man am besten freundlich und erwidert aufgeregtes Winken geduldig.

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Den Gipfelaufenthalt gestalteten wir dafür kurz: Der trübe Himmel ließ ohnehin keine weiten Blicke zu, außerdem sah es nach Regen aus. Zur gleichen Zeit näherte sich auch der zweite Teil unserer Reisegruppe der Stadt, so dass wir den Abend beim chinesischen Dinner und anschließendem Bier auf einer Dachterrasse in Nanjings Szeneviertel "1912" gemeinsam ausklingen lassen konnten.

Samstagmorgen begrüßte uns mit kräftigen Regenschauern. Wir gestalteten unser Frühstück den Umständen entsprechend ausführlich und verfeinerten unseren Tagesplan beim Warten in der Hotellobby. Als die Tropfen kleiner wurden, machten wir uns zunächst auf den Weg zum alten Trommelturm und besuchten anschließend das ehemalige Wohnhaus von John Rabe, dem dort heute mit einer kleinen, aber liebevoll gemachten Ausstellung gedacht wird. Mit uns waren einige chinesische Besucher dort. Die Geschichte des "guten Deutschen" scheint dort auf großes Interesse zu stoßen.

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Noch ein Stück weiter zurück auf der Zeitleiste brachte uns der Besuch des Mausoleums von Sun Yatsen, dem ersten Präsidenten der Republik China nach dem Ende der Kaiser-Dynastien Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf einigen hundert Treppenstufen suchten neben uns hunderte Chinesen den Weg nach oben, wo der angesehene Staatsmann seine letzte Ruhe gefunden hat. Unterhalb des Mausoleums befinden sich noch sehenswerte Tempel und eine hübsche Pagode, für die wir allerdings nur wenig Zeit übrig hatten.

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Der Rückweg zum Hotel war mühsam, weil die am Berg wartenden Taxifahrer für die Beförderung in die Stadt einen überhöhten Tarif forderten. Leider kommt so etwas auch in China vor, gerade wenn die Nachfrage so außerordentlich groß ist wie heute und die Alternativen fehlen. Letztendlich brachte uns stollines Unnachgiebigkeit in den Wagen eines Fahrers, dessen Taxameter angeblich gerade Feierabend machte. Die auf Chinesisch ausgesprochenen Flüche des Wagenlenkers überstiegen unseren bescheidenen Wortschatz.

Verglichen mit Shanghai, das ja auch schon über viele Parks verfügt, ist Nanjing eine sehr grüne Stadt. Der kleine Teil, den wir in knapp zwei Tagen erkunden konnten, hat uns gut gefallen. (Und es soll ja sogar noch ein Paulaner dort geben!) Merkbar erholsamer sollte der Besuch der Stadt außerhalb von Feiertagen sein. Wir haben für heute jedenfalls erstmal genug Menschen gesehen.

Dienstag, 7. April 2009

Zhouzhuang am Montag

Den gestrigen Feiertag haben wir zu fünft in der Wasserstadt Zhouzhuang verbracht. Zhouzhuang ist rund eineinhalb Autostunden von Shanghai entfernt und wird - wie jede zweite Wasserstadt hier im Umkreis - als "Venedig des Ostens" bezeichnet.

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Fakt ist: Wir haben nicht einen Italiener getroffen. Statt dessen waren mit uns aber tausende Chinesen zwischen den Kanälen unterwegs, was auf den engen alten Brücken gelegentlich zu Gedränge führte. Trotzdem konnte man die wildromantische Atmosphäre der Siedlung hier und dort genießen.

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Während die Damen auf den Spuren des beliebten Chinesen "Shop Ping" waren, übten sich Martin und ich in Geduld. Beim "authentischen" Mittagessen mit Schweinshaxe, einer Spezialität dieser Gegend, waren wir dann alle wieder vereint. Die alte Getreidemühle strapazierte unsere Oberarme, eine Vorführung traditioneller chinesischer Opernkunst unsere Ohren. (Man beachte auf dem Bild aber bitte auch die Euphorie der anwesenden Einheimischen...)

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Nach der Rückfahrt durch einen echt chinesischen Stau, in dem sich die Zickzack-Strategie unseres Fahrers einmal mehr als vorteilhaft erwies, fand der Tag im Brillenmarkt und bei einem anschließenden westlichen Abendessen einen würdigen Abschluss.

Dienstag, 17. März 2009

Die Reisterrassen von Longji

Nach dem gemütlichen Besichtigungsprogramm am Samstag in der Ebene um den Li-Fluss sollte uns unsere Tour am Sonntag zu den berühmten Reisterrassen von Longji führen, etwa 70 Kilometer nordwestlich von Guilin. Wir hatten uns diesmal einer rein chinesischen Reisegruppe angeschlossen, was im nachhhinein den vergleichsweise günstigen Tourpreis erklärt und leicht an dem bereits im Bus aufgespannten Schirm zu erkennen ist. War aber auch sonnig...!

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Weil wir die einzigen ausländischen Gäste an Bord waren, musste alles für uns zwei übersetzt werden. Aber die sehr freundliche Reiseleiterin Sarah meisterte auch das mit Bravour. Bei der kurzen Vorstellungsrunde im Bus konnten wir Weitgereisten mit unserem Herkunftsland punkten, was von den anderen Fahrgästen mit exaktem Applaus gewürdigt wurde, beim anschließenden Quiz blieben wir dann aber mangels Sprache außen vor, was uns wiederum aber nicht weiter störte. Statt dessen warfen wir ein Auge auf die vorbeiziehende Landschaft und das andere auf unsere Mitreisenden, die nach und nach einnickten.

Unser erstes Ziel war ein von Anhängern der Yao-Minderheit bewohntes Dorf, vermutlich Huangluo. Dort bestand Gelegenheit zur Besichtigung der großen, aber einfach eingerichteten Holzhäuser. Eine Besonderheit dieses Volkes sind die sehr langen Haare der weiblichen Stammesgenossinnen. Diese werden nur einmal im Leben geschnitten, so dass ältere Damen eine meterlange Haarpracht vorweisen können. Während einer kurzen Vorführung konnten wir sie bewundern. (Unverheiratete Frauen tragen die Haare grundsätzlich verhüllt, lassen sich aber gerne mit knackigen Burschen aus dem Westen fotografieren.)

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Weiter führte die Busfahrt auf spektakulären Straßen in noch höher gelegene Regionen. Während wir die einmalige Aussicht genossen, schotteten sich unsere chinesischen Mitreisenden mit Vorhängen von der landschaftlich reizvollen Außenwelt ab und verfolgten interessiert das im Bus angebotene Fernsehprogramm. Für schwache Gemüter vielleicht wirklich die besser Wahl, denn links und rechts der Straße ging es teilweise steil bergab. (Immerhin hupte unser engagierter Busfahrer vor jeder schlecht einsehbaren Biegung kurz...)

Am Parkplatz angekommen wartete ein steiler Fußmarsch auf uns, um die Bergsiedlung Pingan zu erreichen. Allerhand schöne, farbig schillernde Souvenirs wurden am Wegesrand angeboten. Von einigen Händlern konnten wir uns nur mit der Bitte um Bedenkzeit losreißen, was sich auf dem späteren Rückweg als nachteilig erweisen sollte. Aber zunächst schafften wir es ohne größere Ausgaben nach Pingan, wo in einem einfachen Restaurant bereits Tische reserviert waren. Den notwendigen Hunger hatten wir uns auf den letzten steilen Metern erlaufen.

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Die Spezialitäten der Region leben vom Bambus: Bambusreis, Bambushuhn, Bambusratte. Während wir die ersten beiden für unser Mittagsmahl auswählten, ließen wir den liebevoll als "bamboo mouse" angepriesenen Nager außen vor. Das entpuppte sich als Glücksgriff, denn Reis und Hühnchen waren das beste, was wir an diesem Wochenende aßen. Originell ist die Art der Zubereitung: Sowohl Reis als auch Hühnchenteile (natürlich mit Knochen) werden in Bambusrohre gestopft und über Feuer gegart. Sehr köstlich und noch dazu originell zu essen.

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Gestärkt setzen wir unseren Aufstieg zum Aussichtspunkt "Seven stars accompanying the moon" auf 880 Metern fort. Einmal mehr beeindruckte uns die wunderschöne Landschaft, in der sich nun nach und nach die ersten Reisterrassen zeigten. Vom Gipfel aus bot sich dann ein herrlicher Blick über die vor rund 700 Jahren angelegten und heute immer noch manuell bewirtschafteten Felder.

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Einer kurzen Pause folgte ein schneller Abstieg Richtung Parkplatz. Mit einem kleinen Zwischenstopp ging es wieder Richtung Guilin. In der Nähe einer Mautstation wurden wir von unserer Gruppe mit herzlichem Winken verabschiedet, ein vorab bestelltes Taxi brachte uns direkt zum Flughafen. Viele Höhenmeter und die großzügig leuchtende Sonne hatten uns müde gemacht. Aber es war ein weiterer ganz toller Tag, an dem wir eine weitere (bergige) Seite Chinas kennen lernen durften. Wer mal in der Ecke ist, sollte sich Longji nicht entgehen lassen. Mit etwas Zeit im Gepäck kann man sicherlich auch gut in Pingan übernachten.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 00:16

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